Harter Schlag

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Albrecht Biffar » Der Geschäftsführer des be-deutendsten deutschen Türherstellers Biffar sucht händeringend Investoren. 

Seine Produkte schont Albrecht Biffar nicht. Mit einem Hammer schlägt er gegen die Haustüren seines Familienunternehmens Biffar, um zu zeigen, wie einbruchsicher sie sind. Auch im Betrieb selbst muss er als Unternehmenserbe und Geschäftsführer jetzt mehr Härte zeigen. Nach mehreren Verlustjahren in Folge sucht Deutschlands führender Hersteller von hochwertigen Türen dringend Investoren. „Die Verhandlungen mit neuen Geldgebern laufen auf Hochtouren“, sagt Patrik Bernstein, seit Juli Mitglied der Geschäftsführung. Der ehemalige Unilever-Manager soll helfen, die Sanierung voranzutreiben. 

Langjährige Zulieferer brachte er nach eigenen Angaben bereits dazu, auf 1,2 Millionen Euro an Forderungen zu verzichten. Schon 2002 war das Unternehmen tief in die roten Zahlen gerutscht. Laut Bernstein lag das operative Ergebnis damals mit 2,9 Millionen Euro im Minus bei einem Umsatz von 32,4 Millionen. 2003 musste Biffar erstmals Stellen streichen. Seither fiel in der Verwaltung ein Viertel der Arbeitsplätze weg. Die verbleibenden rund 400 Mitarbeiter verzichten auf drei Urlaubstage sowie auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. 2004 erreichte Biffar einen operativen Verlust von 1,4 Millionen Euro und einen Umsatz von 32,6 Millionen Euro. 2005 soll der Umsatz auf 33,5 Millionen Euro steigen. „Wir müssen uns anders aufstellen“, sagt Bernstein. Der gebürtige Schwede hat die Abteilungen umgebaut und die Arbeitsprozesse transparenter gemacht. Außerdem startete er eine zweite Produktreihe. So verkauft Biffar zusätzlich zu den Türen aus eigener Produktion auch Sicherheitsfenster des Ingelheimer Unternehmens Pax. Ferner will Bernstein stärker auf Industriekunden setzen und das Exportgeschäft aufbauen. Erste Aufträge aus China, Taiwan und den USA liegen bereits vor. Produziert werden die Türen weiterhin in Deutschland. 

christoph kapalschinski 

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