Börsen-Indizes Dax-Aufsteiger: Fresenius SE und Hannover Rück

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Fresenius zweimal im Dax vertreten

Steigt Fresenius SE wie erwartet in den Dax auf, kommt es zu der kuriosen Situation, dass der Mutterkonzern dem Tochterunternehmen in den Dax folgt und der Konzern somit gleich zweimal im Dax vertreten wäre. Fresenius SE bündelt mehrere Beteiligungen, vor allem Anteile an Krankenhäusern sowie an Firmen aus dem Bereich der Pharma- und Gesundheitsdienstleistungen. Die wichtigste Tochter ist der Dax-Wert Fresenius Medical Care (FMC), der Weltmarktführer im Bereich der Blutwäsche bei Nierenerkrankungen. Fresenius SE hält an FMC rund 37 Prozent des Kapitals sowie 50 Prozent der Stimmrechte. Das Übergewicht von Fresenius im Dax wäre indes nicht Ungewöhnliches: Siemens war zweitweise selbst und mit den beiden Tochterkonzernen Epcos und Infineon im Dax vertreten. Auch Deutsche Post und Postbank wogen gemeinsam schwer im Dax.

Während Infineon in den TecDax kommen und dort Manz Automation ersetzen dürften, rechnen die Index-Experten damit, dass die Postbank erneut MDax-Mitglied wird. Der zweite im Index der mittelgroßen Werte frei gewordene Platz könnte von einem laut Platzek „alten Bekannten“, nämlich der Generali , besetzt werden. Die damalige AMB Generali, die inzwischen Generali Deutschland Holding AG heißt, war allerdings erst im Dezember vergangenen Jahres aus dem MDax gefallen. Da es hier kein ganz festes Regelwerk gibt, kann die Börse aber auch anders entscheiden.

Hält sich HRE im MDax?

Der Küchenhersteller Rational hätte dann Stocker und Platzek zufolge die besten Chancen, und für die absteigende Aareal Bank sehen beide ElringKlinger aufsteigen. Als möglich wird auch ein Abstieg der Aktie von ProSiebenSat.1 Media gesehen, die dann von den Biotest-Vorzugsaktien ersetzt werden könnten. Der Platz von Pfleiderer ist zwar mit Blick auf die aktuelle Rangliste auch gefährdet, doch aufgrund der vielen anderen Wechsel, die im MDax anstehen dürften, geht Expertin Platzek nicht von einem Abstieg aus. Die HRE könnte demnächst nämlich auch noch aus dem MDax fallen, und zwar, wenn der Immobilienfinanzierer im März eine Kapitalerhöhung benötigt und durch einen Staatseinstieg der Streubesitz dann unter zehn Prozent sinkt.

SDax-Anwärter OVB und DAB Bank

Stühle werden schließlich auch wieder im SDax gerückt: Die VBH-Aktien, eines Großhändlers für Baubeschläge, wurden bereits am Dienstag in den Index der kleinen Werte aufgenommen. Grund war, dass der Streubesitzanteil der zu Salzgitter gehörenden Klöckner Werke unter zehn Prozent gefallen war. Sollten an diesem Mittwoch nun noch Escada und C.A.T. Oil aus dem SDax fallen, dürften sie laut Analystin Platzek von den Aktien der OVB und der DAB Bank ersetzt werden. Der Platz von Delticom wackele zwar auch, aber nur aufgrund des schlechten Börsenumsatzes. Dieser gilt aber als weniger wichtig im Vergleich zum Kriterium Börsenwert. Daher geht Platzek davon aus, dass Delticom im Index bleibt, obwohl sich als Nachfolger Tipp24 für einen Aufstieg qualifizieren würde.

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