Der einstige Medienzar Leo Kirch sagt heute in seinem Rechtsstreit mit der Deutschen Bank vor Gericht als Zeuge aus.
Im mittlerweile dritten Anlauf erhofft sich die Zivilkammer des Oberlandesgerichts in München davon Aufschluss über die Geschehnisse vor dem spektakulären Zusammenbruch des Kirch-Konzerns 2002.
Kirch verlangt in dem seit Jahren erbittert geführten Rechtsstreit von der Bank und ihrem Ex-Chef Rolf Breuer Milliarden als Schadenersatz. Der erste Termin war wegen einer Krankheit des 84-Jährigen verschoben worden, der zweiten Verhandlung war Kirch ebenfalls krank ferngeblieben. Bei dem Termin vor einem Monat hatte sich bereits Breuer geäußert.
Der frühere Bankchef wird an diesem Freitag nicht mehr vor Gericht erwartet. Damit kommt es in dem Verfahren wohl auch nicht zu dem lange mit Spannung erwarteten ersten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten vor Gericht.
Kirch macht Breuer für den Zusammenbruch seiner Firmengruppe verantwortlich. Der Bankchef hatte wenige Monate vor der Pleite der Kirch-Gruppe 2002 in einem Interview die Kreditwürdigkeit Kirchs angezweifelt.
Nach dem Interview hätten die Banken ihm kein Geld mehr gegeben, meint Kirch. Die Bank und Breuer weisen die Vorwürfe zurück, auch wenn Breuer das Interview mittlerweile bereut.