Flut-Katastrophe Thailand Gouverneur ruft Menschen zur Flucht auf

Die Hauptwelle der Fluten rollt weiter auf die thailändische Hauptstadt zu. Ganz Bangkok droht überflutet zu werden, das Hochwasser steigt schnell weiter. Die Millionenstadt steht kurz vor einer kompletten Evakuierung.

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Die Pegel in Thailands Innenstadt-Bezirken steigen immer weiter. Quelle: handelsblatt.com

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok wird die Hochwasserlage immer prekärer. Der Gouverneur rief alle Einwohner im Sai-Mai-Distrikt im Norden der Stadt dringend zur Flucht auf. Dort war der Wasserstand in zwei Kanälen in kürzester Zeit bis zu 20 Zentimeter gestiegen.

Die Wassermassen könnten den ganzen Bezirk unter Wasser setzen, warnte Sukhumbhand Paribatra. Das Verteidigungsministerium hat 50.000 Soldaten mit 1000 Booten und 1000 Lastwagen bereitgestellt, um bei Evakuierungen in der Millionenstadt zu helfen.

100 Schulen wurden zu Notunterkünften erklärt und sollten Platz für 10.000 Menschen bieten, berichtete die Lokalpresse. Am Fluss Chao Phraya, der direkt an der dicht besiedelten Altstadt vorbeifließt, drohten ebenfalls heftige Überschwemmungen. Die riesigen Wassermengen aus den Hochwassergebieten in Zentralthailand haben die Millionenstadt inzwischen erreicht. Das Wasser stand bis zum Rand der 2,50 Meter hohen Flutbarrieren.

Gleichzeitig drückten wegen einer besonders hohen Flut im Golf von Thailand Wassermassen in die Mündung des Flusses und verhinderte den schnellen Ablauf. Alle 50 Bezirke Bangkoks sind nach Angaben der Behörden jetzt von Überschwemmungen bedroht, auch Innenstadtbereiche, die unbedingt geschützt werden sollten.

Pracha Promnog, Justizminister und oberster Katastrophenschützer sagte: „Die Überflutungen sind außer Kontrolle und die größte Welle hat Bangkok noch gar nicht erreicht."

Der befürchtete Wasserstand variiert aber je nach Lage und kann zwischen zehn Zentimetern und 1,50 Metern betragen, sagte Thongthong Chandrangs, Sprecher des Krisenzentrums Froc. Das Wasser könne zwei bis vier Wochen in den Straßen stehen.

Tausende Einwohner, die die Stadt vor den erwarteten Überschwemmungen verlassen wollten, steckten am Donnerstag im Stau fest. Die Regierung hatte die Tage bis Montag arbeitsfrei erklärt. Wer kann, solle gehen, ist die Empfehlung des Gouverneurs.

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