Geld- und Goldanlage Goldminenaktien mit Potenzial

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Schnäppchenkurse

Einen echten Stresstest aushalten mussten Goldminenanleger im Krisenjahr 2008. Die Goldaktien gerieten damals im Ausverkauf an den Börsen besonders dramatisch unter die Räder. Der XAU drehte erst wieder nach oben, nachdem die Gold/XAU-Ratio am 27. Oktober 2008 einen Wert von 11,4 erreicht hatte. In der Rückschau war das die günstigste Kaufgelegenheit für Goldaktien überhaupt.

Aktuell liegt die Gold/XAU-Ratio bei 6,6. Damit sind Goldaktien nach wie vor preiswert. Das wären sie gar dann noch, wenn der Goldpreis korrigierte bis auf 900 Dollar. Diese Anomalie des Goldmarkts eröffnet mutigen Anlagern Chancen, ihren Goldanteil über Minenaktien aufzustocken.

Fonds ziehen Anlegergelder an

In einer Goldhausse legt der Wert von Goldminen laut einer alten Faustregel stärker zu als der von physischem Gold. Denn Minen, sofern sie keinen Teil ihrer zukünftigen Produktion im Voraus verkaufen und damit gegen einen fallenden Goldpreis abgesichert haben, sollten eigentlich doppelt profitieren von einem steigenden Goldpreis: Sie erlösen mehr aus Goldverkäufen, und ihr Substanzwert steigt, weil ihre Goldreserven ebenfalls höher bewertet werden. Doch nur in der ersten Phase der aktuellen Goldhausse konnten Minen im Kurs stärker zulegen als der Unzenpreis. Von 2003 an war es dagegen lukrativer, die überirdische Goldvariante zu wählen.

Dafür gesorgt haben zu einem gewissen Teil die mit physischem Gold besicherten Anlagevehikel wie ETF, die um 2003 erstmals auftauchten. Ihre Goldbestände sind inzwischen auf rund 2200 Tonnen mit einem Marktwert von fast 90 Milliarden Dollar angeschwollen. Das entspricht etwa 40 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung der 16 im XAU-Index enthaltenen Gold- und Silberaktien. Die Goldfonds zogen Anlegergelder an, die sonst eher in den Minensektor geflossen wären.

Kosteninflation

Belastet hat die meisten Goldförderer auch die Kosteninflation der vergangenen Jahre. Sie hat die Goldpreis-Schwellen, ab deren Überschreiten Minen Gewinn machen, stark nach oben gesetzt.

Steigt der Goldpreis über die Schwelle, klettert der Gewinn der Mine überproportional stark. Dieses Ertragspotenzial von Goldaktien hat die Börse noch nicht richtig erkannt. Peter J. Eichler, Fondsmanager bei Nordea, verweist auf die Ertragsentwicklung der Marktführer Newmont Mining, Barrick Gold und GoldCorp. Die drei Standardwerte hätten aufgrund des gestiegenen Goldpreises im ersten Halbjahr 2010 rund 40 Prozent mehr Umsatz und 100 Prozent mehr Gewinn gemacht als noch in der ersten Jahreshälfte 2009. Weil die Fundamentaldaten für Gold stimmten, sei ihr Kurspotenzial noch nicht ausgeschöpft, ist Eichler sicher.

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