Geld- und Goldanlage Goldminenaktien mit Potenzial

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Die rund 200 Meter tiefe Ruby Quelle: AP

Etwa zwei Drittel des jährlich angebotenen Goldes kommen neu aus dem Boden. Die Produktion aber geht, trotz des Preisanstiegs seit 2001, im Trend zurück. Aaron Regent, Chef des weltgrößten Goldkonzerns Barrick Gold, spricht deshalb bereits von „Peak Gold“ – wie beim Öl könnte der Gipfel der Produktion schon überschritten sein. Es sei immer schwieriger, neues Gold aufzuspüren, sagt Regent. Wenn tatsächlich neue Vorkommen entdeckt werden, seien es solche mit sehr geringem Goldgehalt im Gestein. In Goldbergwerken in Australien, Kanada und den USA verringerte sich der Goldanteil seit 1950 von durchschnittlich zwölf Gramm pro Tonne auf heute knapp drei Gramm pro Tonne.

Streuen ist wichtig

Für langfristig orientierte Anleger besonders interessant sind Minengesellschaften, die Zugriff auf langlebige Reserven in politisch stabilen Regionen bieten – und die sich nicht gegen fallende Goldpreise abgesichert haben. In dieses Profil passen die Giganten Barrick und Newmont. Viele etablierte Goldproduzenten stehen allerdings vor dem Problem, ihre Reserven adäquat aufzufüllen. Sie werden ihr Heil noch stärker als bisher im Zukauf von kleinen Wettbewerbern suchen.

Getrieben durch die niedrigen Bewertungen vieler Minengesellschaften ist eine Fusionswelle angelaufen. Im Fokus stehen bisher erfolgreiche Explorationsunternehmen, Minenentwickler und junge -Produzenten, die Reserven und Produktion in den nächsten Jahren ausweiten können. Zuletzt lieferten sich die kanadischen Goldproduzenten GoldCorp und Eldorado ein Bietergefecht um den australischen Explorer Andean Resources, der über große Vorkommen in Argentinien verfügt. Für Aufsehen sorgten dieses Jahr aber auch die Übernahme von Red Back durch Kinross in Kanada unddie von Lihir Gold durch Newcrest in Australien.

Dass bisher noch kein Branchenriese übernommen wurde oder werden soll, ist ein beruhigendes Zeichen. Denn für jede Branche gilt: Großfusionen stehen meist am Ende eines Trends.

Wichtig: Ein Goldminendepot muss wegen der sehr hohen Risiken einzelner Gesellschaften breit gestreut sein. Gold geht nie pleite, Goldunternehmen schon. Vor allem auch, weil Mutter Erde immer für Überraschungen gut ist – im Positiven wie im Negativen. Etablierte Goldförderer mit hohen Reserven, einer möglichst geringen Verschuldung und ordentlichem Cash-Flow sollten klar den Vorzug erhalten vor schwach finanzierten Hoffnungswerten.

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