Globalisierung Zehn Irrtümer, die für Unternehmen gefährlich werden

Viele Menschen überschätzen die Globalisierung und ausgerechnet Firmenchefs liegen besonders stark daneben. Der renommierte Ökonom Pankaj Ghemawat erklärt in zehn Punkten, was Spitzenmanager über die Globalisierung wissen sollten, um ihr Geschäft in der Krise nicht weiter zu gefährden.

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Irrtum Nr. 1: Wir leben in einer völlig globalisierten Welt

Pankaj Ghemawat

Trotz all der Aufregung darüber, dass wir angeblich schon in einer völlig globalisierten Welt leben, hat die Globalisierung gerade erst einen Grad zwischen zehn und zwanzig Prozent erreicht.

Lediglich zwei Prozent aller Telefongespräche werden über nationale Grenzen hinweg geführt.

Nur drei Prozent aller Menschen leben außerhalb des Landes, in dem sie geboren wurden.

Exporte machen nicht einmal 20 Prozent des Weltsozialprodukts aus.

(Weitere, detaillierte Daten dazu in meinem Buch "World 3.0: Global Prosperity and How to Achieve It", Harvard 2011).

Irrtum Nr. 2: Wir kennen uns in der Welt aus

Die meisten Menschen überschätzen durchgängig den Grad der grenzüberschreitenden Vernetzung und unterschätzen die Bedeutung von geografischer Entfernung sowie kulturellen Unterschieden. In einer Umfrage der Harvard Business Review schätzten die Leser den Anteil internationaler Telefongespräche am Gesamtvolumen aller Telefonate auf 29 Prozent, der Migranten an der Gesamtbevölkerung auf 22 Prozent, den der ausländischen Direktinvestitionen auf 32 Prozent der gesamten Anlageinvestitionen und den der Exporte auf 39 Prozent des Weltsozialprodukts - und lagen damit im Schnitt über dem Dreifachen des tatsächlichen Werts.

Diesen Hang zur Übertreibung nenne ich "Globaloney" oder Globalisierungs-Humbug.

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