Die New Yorker Autorin Jennifer Egan bekommt den diesjährigen Pulitzer-Preis für ihren Roman „A Visit from the Goon Squad“.
Das Buch, das noch nicht in Deutschland erschienen ist, sei eine „originelle Untersuchung des Erwachsen- und Altwerdens im digitalen Zeitalter“, hieß es am Montag in New York von der Jury des wichtigen Preises. Das Buch zeige „eine warmherzige Neugier an einem Kulturwechsel mit Warpgeschwindigkeit“.
Egan, in Chicago geboren und in San Francisco aufgewachsen, wird im nächsten Jahr 50. Mehrere ihrer Bücher wurden verlegt, aber in die vorderen Regale der Buchläden schaffte es erst ihr viertes Buch „The Keep“ von 2006, das von der Kritik gefeiert wurde und auch verfilmt werden soll.
Ihr fünftes Werk, „A Visit From the Goon Squad“, bekam vor dem Pulitzer-Preis schon den der US-Literaturkritiker. Es dreht sich um den Punkrocker Bennie Salazar, seine Freunde und die Musikszene. Es spielt nicht nur in den letzten fünf Jahrzehnten, sondern sogar in der nahen Zukunft. Dabei springt es in den Zeiten hin und her. Die Handlung ist zum größten Teil in New York angesiedelt. Im Stadtteil Brooklyn lebt auch Egan mit ihrem Mann und ihren Söhnen.
Auch die „Los Angeles Times“ wird in diesem Jahr mit dem prestigeträchtigen Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Die Redakteure erhielten den wohl bekanntesten Journalistenpreis der Welt in der Königskategorie „Dienst an der Öffentlichkeit“ für die Aufdeckung eines Korruptionsskandals im Städtchen Bell in Kalifornien. Dort hatten sich die Stadtoffiziellen an den Steuergeldern bedient und sich gegenseitig enorme Gehälter ausgezahlt. Die Berichte der Zeitung gipfelten in Festnahmen und politischen Reformen.
Die Pulitzer-Preise sind die höchsten Medienpreise in den USA und zählen zu den wichtigsten Auszeichnungen für Schriftsteller, Journalisten und Komponisten. Sie werden in 21 Kategorien vergeben und sind mit jeweils 10 000 Dollar (7000 Euro) dotiert.