Kreditkrise Ausfallrate bei US-Hypotheken steigt weiter

Erleichterung in den USA: Die neuesten Daten zum US-Häusermarkt sind unerwartet gurt ausgefallen. Es ist die erste Zunahme in neun Monaten. Die Ausfallrate bei den US-Hypotheken zeigt allerdings, dass die Krise noch lange nicht ausgestanden ist.

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HB WASHINGTON. In den USA kommen immer mehr Menschen mit der Rückzahlung ihrer Hypotheken in Verzug. Die Zahl der Haushalte, die sich gegen einen Zahlungsausfall versichert hätten und mit ihren Rückzahlungen um mindestens 60 Tage in Verzug seien, sei im November auf den Rekord von 61 300 gestiegen, teilte die Verbandes der Anbieter solcher Versicherungen mit.

Im Vergleich zum November 2006 bedeute dies einen Zuwachs von 34,7 Prozent und zum Oktober 2007 von 2,9 Prozent. Die Entwicklung deutet darauf hin, dass auch die Zahl der Zwangsvollstreckungen weiter steigen könnte.

Dem Verband zufolge stieg auch die Zahl der Haushalte, die sich gegen Zahlungsausfall versichern. Im November seien 153 865 solcher Verträge unterzeichnet worden, 66,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Hier würden sich die verschärften Bedingungen der Banken bei der Kreditvergabe an Hauskäufer niederschlagen.

Die private US-Hypothekenversicherer bieten Policen, die einen Hauskauf auch bei geringem Einkommen und weniger als 20 Prozent Eigenkapital ermöglichen. Der Hauskäufer schließt eine Versicherung gegen Zahlungsausfall ab und der Versicherer garantiert den Geldgebern, dass die Hypotheken-Kredite auch dann bezahlt werden, wenn der Hauskäufer kein Geld mehr hat.

Die großen Anbieter solcher Versicherungen, etwa MGIC Investment, PMI und Radian, haben angesichts der Entwicklung im dritten Quartal allesamt Verluste ausweisen müssen.

Positive Daten gab es indes vom US-Häusermarkt. Die Zahl der verkauften Häuser sei im November um 0,4 Prozent gestiegen, teilte die Nationale Maklervereinigung mit. Analysten hatten erwartet, dass die Zahl unverändert auf einem Rekordtief bleiben würde.

Die Nachricht begrenzte vorübergehend die Verluste am US-Aktienmarkt. Experten warnten jedoch, voreilig auf ein Ende der Hypothekenkrise zu hoffen. Im vergangenen Jahr war die Zahl der verkauften Häuser in den USA um 20 Prozent zurückgegangen.

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