Marktbericht New York Dow Jones stürzt unter 11 000-Punkte-Marke

Enttäuschung über die Quartalsergebnisse der Technologieschwergewichte Apple und IBM sowie die Zinserhöhung in China haben die Kurse an der Wall Street purzeln lassen. Der Dow Jones fiel unter die Marke von 11 000 Punkten.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Händler an der Wall Street: Angst vor schlechten Zahlen. Quelle: dpa

HB NEW YORK. Enttäuschung über die Quartalsergebnisse der Technologieschwergewichte Apple und IBM hat die US-Börsen am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Die Anleger befürchteten, dass auch die Bilanzen anderer Konzerne für das vergangene Quartal schlechter ausfallen könnten als erhofft. Zudem drückte eine Zinserhöhung in China die Kurse. Sie wurde als weiterer Versuch der Pekinger Führung verstanden, das rasante Wirtschaftswachstum des Schwellenlandes abzubremsen und damit eine Lokomotive der Weltwirtschaft zu verlangsamen. Im späten Geschäft kamen wegen des anhaltenden Hypothekenstreits auch einige Bankenwerte deutlich unter Druck.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,5 Prozent tiefer auf 10 978 Punkten und damit unter der psychologisch wichtigen Marke von 11 000 Stellen. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 10 917 und 11 139 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 gab 1,6 Prozent auf 1165 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel 1,8 Prozent auf 2 436 Punkte.

"Bei der Vorlage der Quartalsergebnisse interessieren vor allem die Aussichten für die Unternehmen", sagte Analyst Kim Caughey Forrest von Fort Pitt Capital. "Die Neuigkeiten aus China werden vermutlich das erste Habjahr 2011 betreffen. Wir wollen nicht, dass die Chinesen ihre Wirtschaft abkühlen."

Apple konnte im abgelaufenen Quartal den Absatz seiner iPhones fast verdoppeln und einen Rekordgewinn ausweisen.

Der Konzern verkaufte aber deutlich weniger iPad-Tablet-Computer als gedacht. Zudem enttäuschte das Unternehmen mit der Rendite und schickte damit seine Aktien ins Minus. Die Papiere verloren 2,7 Prozent, nachdem sie am Montag noch auf ein Rekordhoch geklettert waren.

Die IBM-Aktie gab 3,3 Prozent nach. Der weltgrößte IT-Dienstleister steigerte seinen Gewinn zwar kräftig und erhöhte seine Jahresprognose. Dies lag aber vor allem am Hardware-Geschäft. Die Neuverträge mit IT-Dienstleistungen enttäuschten mit einem Minus von sieben Prozent.

Auf den Verkaufslisten standen auch die Anteilsscheine von Microsoft. Der US-Konzern verliert seinen obersten Software-Entwickler: Der bisherige Chef des Kerngeschäfts, Ray Ozzie, gibt seinen Posten auf und will sich vor seiner Pensionierung auf den Unterhaltungsbereich des Konzerns konzentrieren. Die Microsoft-Dividendenpapiere verbilligten sich um 2,8 Prozent. Die Titel des Pharmariesen Johnson & Johnson gaben 0,9 Prozent nach, weil Probleme mit rezeptfreien Medikamenten die Bilanz des Unternehmens belasteten.

Die Aktie der Bank of America (BofA) brach um 4,4 Prozent ein. Der Nettoverlust des größten Geldhauses des Landes vervierfachte sich wegen Abschreibungen auf Kredite auf gut sieben Mrd. Dollar. Anleger befürchteten zudem, dass die umstrittenen Zwangsversteigerungen von überschuldeten Immobilien die Bank noch teuer zu stehen komme.

Die Wertpapiere von Citigroup gaben um 2,6 Prozent nach, nachdem das US-Finanzministerium den Verkauf von 1,5 Mrd. seiner Citi-Aktien gestartet hatte. Der Kurs der Investmentbank Goldman Sachs verteuerte sich dagegen um fast zwei Prozent, da das Haus mit seinen Zahlen über den Erwartungen lag.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,27 Mrd. Aktien den Besitzer. 519 Werte legten zu, 2 485 gaben nach und 89 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,22 Mrd. Aktien 438 im Plus, 2 225 im Minus und 93 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 9/32 auf 101-8/32. Sie rentierten mit 2,481 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 24/32 auf 99-11/32 und hatten eine Rendite von 3,915 Prozent.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%