Österreichisches Geldhaus Erste Bank droht Ungarn mit Investitionsstopp

Die Erste Bank droht Ungarn mit einem Investitionsstopp. Grund dafür ist der von Ministerpräsident Viktor Orban geplante teilweise Schuldenerlass für ungarische Fremdwährungs-Kreditnehmer. 

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Die Erste Bank will ihr Geld in andere Geschäftsbereiche stecken. Quelle: handelsblatt.com

Die Erste Bank werde sich deshalb zwar nicht aus dem ungarischen Markt zurückziehen, zitierte die ungarische Internetseite Napi.hu den Firmenchef Andreas Treichl am Freitag. Allerdings plant das Spitzeninstitut der österreichischen Sparkassen dort auch keine zusätzlichen Investitionen, sondern will das Geld stattdessen in andere Geschäftsbereiche stecken.

Die ungarische Tochter werde nur so viel Kapital und Liquidität erhalten wie nötig. Sie ist nach eigenen Angaben die zweitgrößte Bank des Landes bezogen auf die Zahl der Kunden und die viertgrößte mit Blick auf die Bilanzsumme.  

Ungarn will Kreditnehmern, die durch den Höhenflug des Franken im Vergleich zur Landeswährung Forint in Bedrängnis geraten waren, einen Teil ihrer Schulden erlassen. Die daraus entstehenden Verluste sollen die Banken tragen - darunter auch viele österreichische Institute, die zu den wichtigsten Kreditgebern in der Region zählen. Zudem belasten höhere Risikovorsorgen durch die maue Wirtschaftsentwicklung in Ungarn die Bilanzen der Häuser.   

Treichl will sich dem Gegenwind jedoch nicht beugen. „Wir werden uns von einer feindlichen Wirtschaftspolitik, die Ungarn schweren Schaden zufügt, nicht verjagen lassen“, sagte er der Internetseite zufolge. Nach seiner Einschätzung würden sich Investoren kurzfristig von dem Markt abwenden und ihr Geld stattdessen in Länder wie Tschechien, Rumänien und die Slowakei stecken.

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