Postbank-Übernahme Deutsche Post steigt bei Deutscher Bank wieder aus

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Spitzelaffäre bei Deutscher Bank weitet sich aus

Unterdessen erhält die Spitzelaffäre bei der Deutschen Bank neue Nahrung.

Wie "Der Spiegel" berichtet, habe die Bank den ehemaligen Gewerkschaftsvertreter von verdi in ihrem Aufsichtsrat, Gerald Herrmann, von einer Detektei bespitzeln lassen. Das gehe aus dem internen Prüfbericht einer Anwaltskanzlei hervor, der der Bank seit Ende vergangener Woche vorliege.

Zudem seien 2006 auch Vorstände bespitzelt worden, die im Verdacht standen, Kontakte zum Medienunternehmer Leo Kirch zu unterhalten. Der auf Ibiza lebende Rechtsanwalt Michael Bohndorf, ein kritischer Aktionär, sei im Auftrag der Bank sogar beschattet worden.

Die Deutsche Bank will sich dazu erst äußern, wenn der Bericht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vorliege, sagte ein Sprecher. Herrmann bestätigte dem "Handelsblatt", dass er ausgespäht worden sei. Die Deutsche Bank habe ihn aber erst vor wenigen Tagen darüber informiert.

Herrmann stand laut „Spiegel“ im Verdacht, Geschäftszahlen des dritten Quartals im Jahr 2001 an die Presse gegeben zu haben. „Ich finde dieses Verhalten empörend“, sagte Herrmann. Die Bank habe sich zwar bei ihm entschuldigt, er erwarte aber eine persönliche Entschuldigung von Vorstandschef Josef Ackermann, „der sich ja an die Spitze der Aufklärung stellen wollte“.

Die Vorwürfe hätten sich „als völlig unbegründet“ erwiesen. Das habe ihm die Deutsche Bank versichert, zitiert das „Handelsblatt“ den Gewerkschafter, der von 1998 bis 2003 im Aufsichtsrat saß.

BaFin-Sonderprüfung bei der Deutschen Bank läuft

Der DAX-Konzern hatte im Mai mitgeteilt, er habe Hinweise auf mögliche Verstöße gegen „interne oder rechtliche Regeln“. Kontendaten oder andere Informationen über Kunden seien nicht betroffen. Dazu läuft eine von der Bank eingeleitete Untersuchung der Anwaltskanzlei, die bis in die 90er Jahre zurückreicht. Die Finanzaufsicht BaFin hatte eine Sonderprüfung angeordnet.

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