Rohstoff Gold Fusionswelle schafft neue Gold-Giganten

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Der neue Konzern würde weltweit hinter Barrick Gold, Goldcorp und Newmont Mining rangieren. "Die Übernahme ist zwar groß, aber nicht unbedingt marktbeeinflussend", verdeutlicht Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, auf der österreichischen Internetseite von "Pressetext". "Normalerweise markieren Deals in dieser Größenordnung eine Wende am Markt. Unternehmen wollen damit entweder die Kosten senken oder ihre Kriegskasse erleichtern, um das Wachstum beizubehalten."

Tatsächlich gab es in diesem Jahr schon größere Zusammenschlüsse unter den Betreibern von Goldminen. So hat etwa Lithir Gold Ltd. Ein Übernahmeangebot von Newcrest Mining über 8,9 Milliarden Dollar akzeptiert. Noch größer war das Angebot von KazakhGold Group zur Übernahme der Muttergesellschaft OAO Polyus Gold. Durch den Elf-Milliarden-Dollar-Deal soll der größte Goldproduzent in den ehemaligen Sowjetrepubliken entstehen. Laut großen Fondsinvestoren sind andererseits auch Newcrest Mining und Resolute Mining potenzielle Übernahmekandidaten.

Insgesamt liegt nach Informationen von "Bloomberg News" das Volumen der Übernahmen in der Gold-Branche bei rund 32 Milliarden Dollar.

Zurück in die 70er

SO ist die Branche erstaunlich zersplittert. Laut "Handelsblatt" kontrollieren die größten Goldproduzenten der Welt jeweils nur knapp zehn Prozent der globalen Goldproduktion. Dabei ging es beim Gold noch in den 70er Jahren zu wie heute in anderen Rohstoffsektoren. Wenige Großkonzerne hatten sich den Löwenanteil des Marktes gesichert.

Damals kontrollierte allein der Konzern Anglo American von Südafrika aus 40 Prozent der westlichen Goldproduktion. Auf die zehn größten Produzenten entfielen mehr als 80 Prozent allen Goldes. Heute rangiert die Anglo-American-Tochter Anglogold Ashanti nur noch auf dem vierten Rang. Und der wird ihr gerade durch die Konsolidierung in der Branche streitig gemacht.

Angesichts der hohen Goldpreise wird die Konzentration der Minenbetreiber wohl weiter anhalten. Trotzdem befinden sich die Goldpreise gegenwärtig im Abwärtstrend. Noch im Juni kostete die Feinunze rund 1250 Dollar, während sie aktuell bei 1200 Dollar liegt. "Ein kurzfristiges Kollabieren der Preise schließe ich aus. Denn die Branche konsolidiert sich", so Rohstoffexperte Weinberg. Er rechnet mit einem Anstieg des Goldpreises erst wieder im dritten Quartal.

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