Schrott-Aktien Wenn von 10 000 Euro nur 80 Euro übrig bleiben

Aktionärsschützer rügen 50 Aktien, die über Jahre kräftige Verluste einfahren. Die vier größten Verlierer stammen vom ehemaligen Neuen Markt. Doch auch die Commerzbank steht auf der Liste: Mit einem Minus von elf Prozent war sie im vergangenen Jahr der einzige Dax-Wert, der Verluste eingefahren hat.

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Die Aktie des Puppenherstellers Zapf Creation hat in den vergangenen fünf Jahren über 90 Prozent an Wert eingebüßt - zuletzt legte das Papier aber wieder zu. Quelle: dpa Quelle: handelsblatt.com

FRANKFURT. Corporate Equity Partners? "Nie gehört" werden jetzt sicher viele Börsianer sagen. Was auch besser ist. Die Aktie hat nach Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) von allen 287 Unternehmen im deutschen Premiumsegment Prime Standard in den vergangenen fünf Jahren am meisten verloren.

Das Unternehmen ist nach eigenen Worten Europas erster börsennotierter Private Equity Spezialist für Direktbeteiligungen an Private-Equity-Management-Gesellschaften - und liegt mit 99,2 Prozent im Minus. Oder anders ausgedrückt: Wer vor fünf Jahren 10 000 Euro investiert hat, dem bleiben heute noch 80 Euro.

Einmal im Jahr berechnen die Aktionärsschützer, mit welchen 50 Papieren Anleger am meisten Geld verloren haben. Zum Leid der Betroffenen und zur Belustigung der Masse, die nicht dabei war. Neben der einjährigen Berechnung gibt es eine über drei und fünf Jahre, damit klar wird, dass diese Papieren nicht einmal, sondern dauerhaft desaströs abschneiden.

Womit wir wieder beim unrühmlichen Tabellenführer Corporate Equity Partners aus dem schweizerischen Zug wären. Der heißt erst seit Mitte 2006 so, davor firmierte er unter dem Namen Fantastic Corp., beschäftigte sich mit Software für den Telekomsektor, war am untergegangenen Neuen Markt gelistet und hat 2003 das Geschäft wegen Erfolglosigkeit eingestellt.

Die vier größten Verlierer stammen vom ehemaligen Neuen Markt

Ebenfalls beachtlich: Die Top-4 der Liste stammen allesamt vom Neuen Markt. Neben Fantastic oder Corporate Equity Partners sind dies TriaIT, das Biotech-Unternehmen November und Travel24.com, deren Geschäftsmodell sich aus dem Namen erschließt.

Wer nun denkt, unter den größten Kapitalvernichtern befinden sich nur Aktien aus dem Bodensatz der Börse, der irrt. Auch wenn die großen Indizes 2009 kräftig zugelegt haben, sind ein Dax-Wert, fünf MDax-Titel, drei Aktien aus dem TecDax und vier aus dem SDax darunter vertreten. Die Commerzbank bringt es immerhin bis auf Platz 23. Mit einem Minus von elf Prozent war sie im vergangenen Jahr der einzige Dax-Wert, der Verluste eingefahren hat. in den vergangenen fünf Jahren waren es 61 Prozent.

Dennoch besteht Hoffnung: Etliche Aktien, die im Langfristvergleich weiter gnadenlos im Minus liegen, zeigten gerade 2009 einen vehementen Aufwärtstrend. 30 Prozent waren es bei "Baby Born"-Hersteller Zapf Creation, 130 Prozent bei der Aareal Bank und gar 146 Prozent bei der Compugroup. Merke: Gerade in Wendezeiten wird besonders viel Geld verdient.

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