Unterstützung THW hilft trotz Strahlungs-Gefahr

Die Bergungsspezialisten vom Technischen Hilfswerk sind am Sonntag in Tokio gelandet. Die so genannte Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland soll bei der Suche nach Verschütteten helfen - ungeachtet der hohen Strahlung.

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THW-Helfer und drei Rettungshunde starten am Samstag nach Japan. Quelle: handelsblatt.com

Ein Rettungsteam des Technischen Hilfswerks bereitet nach seiner Ankunft in Japan trotz radioaktiver Strahlung in einigen Regionen seinen Einsatz vor. „Wir fahren jetzt mit einem Bus und zwei Trucks vom Flughafen Narita los“, sagte Teamleiter Uf Langemeier. Ziel sei der Ort Tome in der Präfektur Miyagi nördlich der Stadt Sendai.

„Es kann aber sein, dass wir abdrehen“, sagte Langemeier zu aktuellen Berichten über eine stark erhöhte Radioaktivität in Miyagi. „Wir wollen die Gesundheit von niemandem aufs Spiel setzen. Aber im Moment ist die Situation so, dass wir ausrücken.“

Die Mannschaft bestehe aus 41 überwiegend ehrenamtlichen Helfern und drei Rettungshunden. Zur Ausrüstung gehören Wärmebildkameras, Ortungsgeräte, eine Betonkettensäge und Schneidegeräte für Stahl. „Die Stimmung in der Truppe ist gut, wir sind hoch motiviert“, sagte Langemeier. Ein Vertreter der japanischen Regierung Reise mit.

Das THW-Team habe eine Ausnahmegenehmigung, die eigentlich gesperrte Schnellstraße vier in Richtung Norden zu benutzen. Die Entfernung beträgt etwa 400 Kilometer. Die Präfektur Miyagi wurde besonders hart vom Tsunami getroffen.

Die erste deutsche Hilfsmannschaft des THW war in der Nacht zum Sonntag im japanischen Krisengebiet eingetroffen. Die Maschine mit 38 Helfern, 3 Spürhunden und 12 Tonnen Material an Bord war am Samstag um 13.30 Uhr vom Flughafen Hahn in Rheiland-Pfalz gestartet. Der Abflug hatte sich um fast eine Stunde verzögert, weil für die Ladung wegen der Explosion in dem japanischen Kernkraftwerk zuvor noch sogenannte Dosimeter zur Messung radioaktiver Strahlung herbeigeschafft werden mussten.

THW-Präsident Albrecht Broemme sprach angesichts der dreifachen Gefahr durch Nachbeben, Tsunami und radioaktiver Strahlung von einer „auch für den Katastrophenschutz besonderen Situation“. Es sei klar, dass die deutschen Hilfskräfte „selbstverständlich nicht“ in radioaktiv verseuchte Gebiete geschickt werden. „Die Japaner würden nichts riskieren, um Ausländer zu gefährden“, versicherte Broemme. Falls sich die Lage vor Ort verschärfe und das Team gefährdet sei, würde man es sofort zurückrufen.

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