Axel Springer und Pro Sieben Fusionsgerüchte machen Springer-Aktien begehrt

Verlegerin Friede Springer will nicht die Mehrheit am Unternehmen abgeben – auch nicht bei einer möglichen Fusion mit Pro Sieben Sat 1. Die Springer-Aktien sind dennoch der begerteste Titel an der Börse.

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Die beiden Medienkonzerne hatten bereits vor zehn Jahren einen Zusammenschluss versucht. Damals scheiterte das an den Kartellbehörden. Ob die Chancen dieses Mal besser stehen? Quelle: dpa

Spekulationen auf einen Zusammenschluss haben Axel Springer und Pro Sieben Sat.1 am Dienstag Auftrieb gegeben. Die Aktien des Verlagshauses stiegen um bis zu 8,5 Prozent auf 51,31 Euro und diejenigen der TV-Senderkette zogen zeitweise um 3,5 Prozent auf 46 Euro an.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte von Insidern erfahren, das Springer und ProSiebenSat.1 einen Zusammenschluss zu einem neuen deutschen Mediengiganten ausloten. Springer dementierte allerdings die Spekulationen, dass Verlegerin Friede Springer die Kontrolle über das Unternehmen abgeben könnte. Berichte über eine mögliche Fusion mit Pro Sieben Sat.1 wollte der Medienkonzern am Dienstagmorgen nicht kommentieren. Der Konzern äußere sich „zum Wahrheitsgehalt von Marktspekulationen grundsätzlich nicht“, teilte eine Sprecherin mit.

Die Axel Springer SE arbeite unverändert an der Umwandlung der Rechtsform des Unternehmens in eine KGaA. Das Ziel sei, die Kontinuität der Kontrolle durch die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co./Friede Springer langfristig sicherzustellen und Wachstumsoptionen zu erschließen.

Bereits vor zehn Jahren gab es einen ersten Versuch, die beiden Konzerne zusammenzubringen. Damals hatte der Bundesgerichtshof den Zusammenschluss untersagt mit der Begründung, die Fusion würde die beherrschende Stellung der Konzerne auf dem Werbemarkt verstärken. Börsianer bezweifelten, dass die Erfolgschancen einer neuen Fusion aktuell größer seien als beim ersten Anlauf. „Die Kartellbehörden prüfen Zusammenschlüsse in der Medienbranche sehr akribisch”, betonte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Zwar habe Springer einen Großteil seines Zeitungsgeschäfts verkauft, dennoch müsse bei einem Deal mit Auflagen der Wettbewerbshüter gerechnet werden.

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