Bezahlsystem Paydirekt Paypal-Konkurrent nimmt Fahrt auf

Deutsche Banken wollen im Zahlungsverkehr Boden gutmachen. Ihr neuer Online-Dienst Paydirekt soll dem großen US-Rivalen Paypal Marktanteile abjagen. Nach einem ersten Projekt schließen sich nun weitere Institute an.

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Paydirekt will Paypal Konkurrenz machen. Quelle: Screenshot

Frankfurt Der PayPal -Konkurrent der deutschen Banken nimmt langsam Fahrt auf. Nach einem ersten Pilotprojekt mit Mitarbeitern der HypoVereinsbank habe der Online-Bezahldienst Ende September weitere Institute angeschlossen, teilte Paydirekt am Mittwoch mit. Dazu zählen die Commerzbank, die DZ Bank, Comdirect und einige Volks- und Raiffeisenbanken. Derzeit nutzen vor allem Mitarbeiter der Geldhäuser Paydirekt für Einkäufe im Internet, peu a peu schalten sie das Angebot dann aber auch für ihre Kunden frei.

Durch die Einführung von Paydirekt wollen die deutschen Banken verhindern, dass sie im Zahlungsverkehr weiter an Boden verlieren. Experten erwarten, dass Paydirekt Online-Händler dabei mit günstigeren Konditionen locken wird, um dem US-Rivalen PayPal Marktanteile abjagen zu können. Nach dem Online-Shop D-Living ist mit Sport Tiedje inzwischen ein zweiter Verkäufer mit von der Partie. Zudem hat der Online-Dienstleister Computop, der mit mehr als 10.000 Händlern zusammenarbeitet, Paydirekt in sein Angebot aufgenommen.

„Insgesamt ist das Interesse vieler Händler hoch“, sagt Paydirekt-Geschäftsführer Helmut Wißmann. Für viele Nutzer sei der Datenschutz ein wichtiges Kriterium. „Der Verbleib der Kontodaten beim jeweiligen Institut und das 'Made in Germany' spricht viele Kunden an.“ Das Thema ist nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshof (EuGH) zum Umgang mit personenbezogenen Daten in aller Munde. Der EuGH hatte am Dienstag das sogenannte „Safe Harbour“-Abkommen für ungültig erklärt, was das Geschäft für US-Internetkonzerne in Europa erschweren dürfte.

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