Börse: Die schwärzesten Börsentage aller Zeiten

Zur ersten Finanzkrise kam es 1637 in Amsterdam. Schuld an der Krise waren Spekulationen mit Tulpen. Die Blumen waren Sinnbild für Wohlstand. Dementsprechend hoch waren die Preise. Eine Tulpenzwiebel war teilweise so wertvoll, dass dafür ganze Häuser eingetauscht wurden – die Preise stiegen in den drei Jahren vor 1937 um das Fünfzigfache. Eine Zwiebel der Sorte Semper Augustus kostete zu Spitzenzeiten 10.000 Gulden – das Vierzigfache von dem, was ein normaler Handwerker im Jahr verdiente. 1637 platzte die Blase, weil die Spekulanten auf ihren Tulpenzwiebeln sitzen blieben und pleite gingen. Foto: AP

Vom Isaac Newton stammt der Ausspruch: „Ich kann zwar die Bahn der Gestirne auf Zentimeter und Sekunde berechnen, aber nicht, wohin eine verrückte Menge einen Börsenkurs treibt“. Newton sprach diesen Satz nach der so genannten Südsee-Blase im Jahr 1720, zu deren Verlierern der bekannte Physiker zählte. Die Blase entstand, weil die Gründer der „Südsee-Gesellschaft“ die englischen Staatsschulden übernahmen und die Aktie des Unternehmens dadurch stark anzog. Sie stieg von 150 Punkten im Januar auf 1050 Punkte im Juli des Jahres. Auf dem Höhepunkt wurde bekannt, dass die Gründer der Gesellschaft ihre Aktien verkauft hatten. Die Papiere fielen daraufhin wie4der auf 150 Punkte. Foto: dpa

In den 1920er Jahren brummte die US-Wirtschaft. Viele Bürger wollten an dem Aufschwung teilhaben und kauften Aktien – allerdings auf Pump, denn die Zinsen waren im Vergleich zu den hohen Kursgewinnen verschwindend gering. Doch am 24. Oktober 1929 kam es zum größten Börsencrash aller Zeiten – dem so genannten Schwarzen Freitag. Über Monate hinweg verlor der Dow Jones und zog die Weltwirtschaft in eine jahrelange Krise. Erst in den 50er-Jahren erreicht der Dow Jones wieder das Niveau des Spätsommers 1929. Foto: AP

Am 6. Oktober 1973 griffen Ägypten und Syrien ihren Nachbarn Israel an, es kommt zum so genannten Yom Kuppur-Krieg. Die Organisation erdölexportierender Länder Opec beschloss daraufhin, die Förderung einzuschränken. So verursachten sie eine plötzliche Ölknappheit, in Deutschland bleiben die Autobahnen an einigen Sonntagen leer. Die Wirtschaft stagniert, die Inflation kletterte in die Höhe. Um rund 40 Prozent fiel der Dax zwischen Januar 1972 bis September 1974. Foto: dpa

15.03.2011, 11:28: UhrJapan fürchtet den Atom-Gau, die Börsen fallen so stark wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Der 15. März wird als einer der schwärzesten Börsentage in die Annalen eingehen. Ein Überblick über historische Kursabstürze.

Beim größten Crash der Nachkriegszeit fällt an der Wall Street der Dow-Jones-Index allein an diesem Tag um 22,6 Prozent. In Frankfurt belaufen sich die Verluste auf gut neun Prozent. Auslöser der Panik sind Spekulationen auf höhere US-Zinsen. 

Quelle: Handelsblatt Online; Foto: AP

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Der Dax fällt um rund 13 Prozent und folgt damit der Wall Street, wo Finanzierungsschwierigkeiten beim Kauf der US-Fluggesellschaft United Airlines einen Ausverkauf auslösten. Foto: rtr

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Als Reaktion auf den später gescheiterten Putsch gegen den damaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow verliert der Dax gut neun Prozent. Foto: ap

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Im Sog der Asienkrise folgt der Dax der Wall Street nach unten und bricht um bis zu 13 Prozent ein. Zum Ende des Börsenhandels in Frankfurt notiert das Kursbarometer mit 3.567 Punkten gut acht Prozent niedriger. Foto: ap

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Die Angst vor einem Flächenbrand im Bankenwesen nach der Schieflage des Hedge-Fonds LTCM in den USA und einer Eskalation der Krisen in Asien, Japan, Lateinamerika und Russland drücken den Dax um 7,6 Prozent ins Minus. Foto: ap

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Die Anschläge vom 11. September lösen an den Finanzmärkten eine Panik aus. Während die in unmittelbarer Nähe des World Trade Centers liegende Wall Street geschlossen bleibt, fällt der Dax um 8,5 Prozent. Foto: ap

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Angst vor Vergeltungsschlägen der USA drückt den Dax um über sechs Prozent. Dazu kommt Unsicherheit vor der Wiedereröffnung der Wall Street am darauffolgenden Montag, dem 17. September. Nach viertägiger Handelsunterbrechung fällt dabei der Dow-Jones-Index um gut sieben Prozent.

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Wenige Tage nach Beginn des Irak-Krieges wachsen die Zweifel an den Finanzmärkten. Viele Anleger fürchten, der Krieg könnte sehr viel länger dauern als von der US-Regierung erwartet. Der Dax fällt um 6,1 Prozent ab. Foto: dpa

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Nach mehrjähriger Hausse greifen Rezessionsängste in den USA auf Europa und Asien über. Während in den USA wegen eines Feiertages die Börsen geschlossen bleiben, schwappt eine Verkaufswelle aus Asien nach Europa. Der Dax fällt um sieben Prozent auf 6.790 Punkte, einer der größeren Tagesverluste in der mittlerweile 20-jährigen Geschichte des deutschen Leitindex. Foto: ap

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Die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers reißt die Finanzwelt ins Chaos. An der Börse wird die Dimension des Schocks zunächst allerdings eher unterschätzt. Weil parallel zur Lehman-Insolvenz der Konkurrent Merrill Lynch gerettet wird, Banken ein Milliarden-Hilfspaket schnüren und die Notenbank eifrig Geld in den Markt pumpen, fällt der Dax nur um moderate 2,7 Prozent. Erst abends setzt sich an der Wall Street eine pessimistischere Sichtweise durch: Der Dow schließt nach dem größten Tagesverlust seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 mit einem Minus von 4,4 Prozent. Dass es in den folgenden Wochen noch viel stärker abwärts geht, ahnen zu diesem Zeitpunkt nur die größten Pessimisten. Foto: dpa

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Die Finanzkrise erreicht mit einem zweiten Rettungspaket binnen einer Woche für den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate einen weiteren Höhepunkt. Der Dax verliert bis zum Mittag mehr als sechs Prozent auf 5.447 Punkte und notiert damit so niedrig wie seit dem Sommer 2006 nicht mehr. Zwei Tage später, am 8. Oktober, fällt der Nikkei in Tokio um mehr als neun Prozent - und drückt den Dax zeitweise um 8,6 Prozent. Nach einer konzertierten Zinssenkungsrunde der großen Notenbanken erholen sich die Kurse nur leicht. Der Dax schließt mit einem Minus von 5,9 Prozent. Weitere zwei Tage später ... Foto: dpa

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...sorgt die Angst vor einer weltweiten Rezession von Handelsbeginn an für einen massiven Ausverkauf an den internationalen Aktienmäkten. Der Dax stürz schon kurz nach Handelseröffnung um neun Prozent in die Tiefe und baut das Minus auf bis zu 11,8 Prozent in der Spitze aus. Zum Handelsschluss büßt der Leitindex 7,01 Prozent auf 4.5441 Zähler ein und schließt damit auf dem tiefsten Stand seit Sommer 2005. Auch die gesamte zweite Oktoberwoche dürfte mit einem Minus von insgesamt rund 22 Prozent als schwarzes Kapitel in die Geschichte des Dax eingehen.

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Nach einer Erholung zu Wochenbeginn zeigen die Aktienmärkte wieder einen negativen Trend. Der Dax verliert an diesem Mittwoch 6,49 Prozent auf 4.861 Zähler. Auch für die Nebenwerte in MDax (minus 6,52 Prozent) und TecDax (minus 5,63 Prozent) geht es steil nach unten. "Die Partylaune ist realwirtschaftlicher Ernüchterung gewichen", sagt Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank. "Nach der Finanzkrise steht nun die Rezession vor der Tür." Foto: dpa

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Wachsende Rezessionsängste sorgen am deutschen Aktienmarkt für kräftige Verluste schon zu Handelsbeginn. Der Deutsche Aktienindex verliert direkt zum Handelsaufakt 5,5 Prozent und fällt auf ein neues Jahrestief bei 4.260 Punkten. Zuvor war an der Börse Tokio der Nikkei-Index um 9,6 Prozent abgestürzt und hatte bei nur noch 7.649 Punkten geschlossen. Zuletzt hatte der asiatische Leitindex im Mai 2003 unter 8.000 Punkten notiert. In Hongkong schloss die Börse auf einem Vier-Jahres-Tief. Bis zum Mittag baut der Dax seine Verluste auf mehr als zehn Prozent bis auf ein Tagestief bei 4.014 Punkten aus, ehe er das Minus bis zum Handelsschluss doch noch auf fünf Prozent reduziert. Foto: Aktienhändler in Tokio am 24. Oktober Foto: ap

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Was als Finanzkrise begann, hat sich zur allgemeinen Wirtschaftskrise ausgewachsen. Entsprechend verlieren an der Börse längst nicht mehr nur die Finanzwerte. Quer durch die Bank gibt es massive Verluste, von Rohstoffwerten über Technologieaktien bis hin zu Autotiteln. Der Dax gibt in diesem Umfeld 6,8 Prozent nach. Foto: rtr

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Nach einer vorsichtigen Erholung zu Wochenbeginn folgt drei Tage später bereits der nächste heftige Rücksetzer - und zwar weltweit. Während die Proteste gegen das Geschäftsgebaren der Banken - wie im Bild vor der Royal Bank of Scotland - lauter werden, rutschen Finanzwerte erneut in den Keller. Aber nicht nur die: In New York fällt die Aktie von General Motors auf den tiefsten Stand seit 1942, da sich Anzeichen für einen Bankrott mehren. In Russland spielt die Börse total verrückt und wird nach einem Kursrutsch um zehn Prozent geschlossen. Auch der Dax verliert 5,25 Prozent und rutscht unter 4.800 Punkte. Foto: rtr

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Historischer Tag für die Citigroup: Nach einer atemberaubenden Talfahrt wird das Papier des schrumpfenden Bankriesen für kurze Zeit für weniger als einen Dollar gehandelt. Der Absturz auf Pennystock-Niveau läutet das Ende der Tage der Citigroup im Dow Jones ein - allerdings auch die Kurswende. Am 9. März finden die US-Börsen ihren Tiefpunkt der Abwärtsbewegung, nachdem sie zuvor auf den tiefsten Stand seit 1996 abgesackt waren. Im Dax ist das Tal schon drei Tage vorher erreicht. Einen Tag zuvor geht es für den Leitindex aber noch mal 5 Prozent abwärts.

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Die Wende an den Börsen ist geschafft. Das heißt aber nicht, dass sich das Geschehen wirklich beruhigt. Heftige Kursschwankungen sind weiter auf der Tagesordnung. Am 30. März rutscht der Dax noch einmal 5,1 Prozent ab. Die größten Verlierer sind einmal mehr Auto- und Finanzwerte. Letztere leiden unter Kommentaren von US-Finanzminister Timothy Geithner (Foto), der erklärt hatte, dass einige Banken noch massive Unterstützung bräuchten.

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Erdbeben, Tsunami und drohende Nuklearkatastrophe lösen an Japans Börse Panikverkäufe aus. Sorgen, dass nach mehreren Explosionen im Kernkraftwerk Fukushima Radioaktivität bis in den Großraum Tokio getragen werden könnte, lassen den Nikkei in der Spitze um 15 Prozent einbrechen. Am Ende des Handelstages steht ein Minus von 10,5 Prozent. Binnen drei Tagen sinkt der Wert der im Nikkei notierten Aktien um mehr als ein Sechstel. An den westlichen Börsen geht es auch abwärts, allerdings sind die Verluste wesentlich moderater. Foto: dapd

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Die Schuldenkrisen in Amerika und Europa lassen sich kaum stoppen. Die Unsicherheit an den Märkten wächst, das Vertrauen in die Lösungsideen der Politik schwindet. Der Dax durchbricht auf dem Weg nach unten einen Rekord nach dem anderen. Ähnlich sieht es an den Börsen in London, New York, Tokio und vielen weiteren aus - die Verkaufswelle rollt. Schon am Donnerstag lagen die Kursverluste für Dax, Dow und Co. am Ende des Tages zwischen 3,4 und knapp vier Prozent. Mit acht Verlusttagen in Folge ist das die längste Abwärtsbewegung des Dax seit 1993. Foto: dapd

Der Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse fällt um 519,83 Punkte oder 4,6 Prozent. Nach Punkten gerechnet war dies der neuntstärkste Einbruch in der Geschichte des Dow Jones. Foto: dapd