Nachrichten & Meinung: Welche US-Konzerne Anleger reich machen

Die Citigroup meldete bereits vergangene Woche ihre Handelsergebnisse - und übertraf die Erwartungen. Die zeitweilig staatlich geschützte Bank erwirtschaftete einen Gewinn von 3,3 Milliarden Dollar, eine Steigerung um fast ein Drittel. Der drittgrößte Finanzkonzern an der Wall Street hatte nicht nur ordentliche Einnahmen, auch die Verluste aus faulen Krediten waren vergleichsweise gering. Der Aktie hat das wenig geholfen, aber Kummer sind Citigroup-Aktionäre gewohnt. Die Finanzkrise hat bei der einst stolzen Bank so viel Wert vernichtet wie bei keinem anderen US-Großkonzern.

Kursentwicklung 1 Jahr: -4,7%

Kursentwicklung 5 Jahre: -91,9%

Kursentwicklung 10 Jahre: -91,9%

Quelle: Handelsblatt Online; Foto: AP; Stand: 22.07.2011

Auch für General Electric ging es in den vergangenen Jahren an der Börse kontinuierlich bergab. Erst nach einem starken Einbruch 2009 entwickelte sich der Kurs wieder leicht nach oben. Der amerikanische Industriekonzern zeigt lediglich für die vergangenen zwölf Monate eine gute Performance, es ging um gut 24 Prozent nach oben. Der Mischkonzern wird am Freitag seine Quartals- bzw. Halbjahreszahlen vorlegen. Die Hoffnung auf olympische Spiele und München und damit größere Infrastruktur-Aufträge erfüllte sich nicht, das südkoreanische Pyeongchang erhielt den Zuschlag. Kursentwicklung 1 Jahr: 24,36% Kursentwicklung 5 Jahre: -42,87% Kursentwicklung 10 Jahre: -60,15% Foto: dapd

Die Aktie des Pharmakonzerns Pfizer kannte in den vergangenen zehn Jahren hauptsächlich eine Richtung: abwärts. Erst seit 2009 ist der Kurs des Arzneimittelherstellers stabil, mit Aufwärtstrend. Neben Medikamenten für Menschen ist das Unternehmen Marktführer im Bereich Tiermedizin, diese Sparte könnte allerdings verkauft werden. Gespart wird künftig in der Forschung, in den kommenden zwei Jahren soll das Budget um ein Viertel gekürzt werden. Derzeit klagt Pfizer gegen Apotex. Der Hersteller von Generika soll ein Patent verletzt haben. Betroffen ist Lyrica, ein Mittel gegen Epilepsie und Nervenschmerzen und großer Umsatzbringer von Pfizer. Allein im ersten Quartal dieses Jahres brachte Lyrica den Amerikanern einen Umsatz von mehr als 800 Millionen Dollar. Und auch beim Potenzmittel droht Pfizer Ärger mit der Konkurrenz: Konkurrent Eli Lilly will dem Konzern mit dem eigenen Mittel Cialis Marktanteile abjagen. Kursentwicklung 1 Jahr: 37,11% Kursentwicklung 5 Jahre: -15,86% Kursentwicklung 10 Jahre: -51,83% Foto: dpa

Das Telekommunikationsunternehmen AT&T zeigt einen Kurs mit starken Schwankungen. Zuletzt war die Tendenz positiv. Für Bewegung könnte allerdings die geplante Übernahme von T-Mobile USA sorgen. AT&T will der Deutschen Telekom die Sparte für 39 Milliarden Dollar abkaufen. Doch in den USA wächst der Widerstand gegen die Fusion. Ob ein Scheitern für die AT&T-Aktie schädlich wäre, ist allerdings nicht gesagt. Kursentwicklung 1 Jahr: 22,35% Kursentwicklung 5 Jahre: 11,10% Kursentwicklung 10 Jahre: -28,56%

Nach dem Platzen der Dotcom-Blase und dem folgenden Kursabsturz ging es für Intel nicht mehr so richtig aufwärts. Zwar ist die Zehn-Jahres-Performance besser als die anderer US-Großkonzerne. Der Absturz der Intel-Aktie erfolgte allerdings bereits ein Jahr vorher. Im Gegensatz zur Aktie hat das Geschäft von Intel sich längst berappelt. Im zweiten Quartal erzielte der Chipkonzern erneut ein Rekordergebnis. Allerdings reagierten die Märkte etwas verschnupft, weil Intel einen relativ pessimistischen Ausblick für die PC-Branche gab. Kursentwicklung 1 Jahr: 6,56% Kursentwicklung 5 Jahre: 34,52% Kursentwicklung 10 Jahre: -22,92% Foto: rtr

Der Software-Riese Microsoft wirkt im Wettbewerb mit Apple, Google und Facebook oft eher flügellahm. Das ändert nichts daran, dass es fundamental bei Microsoft gut läuft. Für das zweite Quartal veröffentlichte der Konzern einen Rekordumsatz von 17,4 Milliarden Dollar. Neben der neuesten Ausgabe des Büropakets Office verkaufte sich vor allem die Server-Software bestens. Der Nettogewinn sprang um 30 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar. In Sachen Kursentwicklung hinkt Microsoft den Konkurrenten aber tatsächlich weit hinterher - ein Zeichen, dass Anleger die Zukunft des Giganten deutlich skeptischer sehen als die von Unternehmen, die ihre Marktmacht im Internet ausspielen. Kursentwicklung 1 Jahr: 8,17% Kursentwicklung 5 Jahre: 20,57% Kursentwicklung 10 Jahre: -11,49% Foto: rtr

Als erstes Finanzunternehmen legte JP Morgan Chase vergangene Woche seine Zahlen vor. Die Erwartungen waren niedrig, das Bankhaus übertraf sie spielend. Erlöse und Nettogewinn legten deutlich zu. Die Zahlen wecken Hoffnungen für die anderen Institute, die in den kommenden Tagen ihre Zahlen vorlegen. Der Kurs blieb in den vergangenen zehn Jahren im Vergleich mit den anderen Firmen relativ stabil, auch wenn es 2009 einen starken Einbruch gab. Kursentwicklung 1 Jahr: 1,92% Kursentwicklung 5 Jahre: -6,03% Kursentwicklung 10 Jahre: -6,94% Foto: dapd

Für den Supermarktriesen Wal.Mart könnte die Berichtssaison weniger gut laufen. Vielfach wird vermutet, dass der Einzelhandelskonzern seine Gewinne nicht steigern kann. Zwar kaufen Amerikaner preisbewusster, wenn, wie jetzt, Krise und Arbeitslosigkeit drohen - davon profitiert Wal Mart. Doch der hohe Ölpreis steigert die Kosten des Unternehmens. Einen Ausbruch aus der jahrelangen Seitwärtsbewegung sollten Anleger nicht erwarten. Kursentwicklung 1 Jahr: 6,07% Kursentwicklung 5 Jahre: 21,86% Kursentwicklung 10 Jahre: -0,57% Foto: AP

Johnson&Johnson hat seine Quartalszahlen bereits vorgelegt: Der Gewinn ist mit 2,78 Milliarden Dollar deutlich niedriger als im Vorjahr. Medikamentenrückrufe und konkurrierende Generika machen dem Gesundheitskonzern das Leben schwer. Der Umsatz legte hingegen auf 16,6 Milliarden Dollar zu und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen hatte zuletzt mit dem größten Zukauf der Unternehmensgeschichte von sich reden gemacht. Übernahmeobjekt: der Schweizer Implantate-Hersteller Synthes. Anleger hoffen, dass sich der Großeinkauf irgendwann auch im Aktienkurs positiv bemerkbar macht. Der liegt zwar über alle betrachteten Zeiträume im Plus, große Bewegungen sind allerdings die Ausnahme. Kursentwicklung 1 Jahr: 13,90% Kursentwicklung 5 Jahre: 8,72% Kursentwicklung 10 Jahre: 22,44% Foto: rtr

Die Papiere der viertgrößten US-Bank Wells Fargo haben auf lange Sicht die beste Entwicklung der US-Institute hingelegt. Natürlich schlägt die Schuldenkrise auch hier zu Buche, aber mit seiner Fokussierung auf das vermeintlich langweilige Privatkundengeschäft konnte Wells Fargo die Finanzkrise besser abfedern als die Konkurrenz. Mit den Zahlen für das zweite Quartal überzeugte die Bank den Markt ebenfalls. Trotz Konjunkturschwäche erzielte das Institut einen Rekordgewinn. Gleichwohl lastet auf der Aktie das Misstrauen, das Anleger dem gesamten Sektor entgegenbringen. Kursentwicklung 1 Jahr: 9,9% Kursentwicklung 5 Jahre: -19,6% Kursentwicklung 10 Jahre: 23,1% Foto: dapd

Eine kräftige Umsatz- und Gewinnsteigerung im ersten Halbjahr kann der weltgrößte Getränkehersteller Coca-Cola am Dienstag vermelden. Eine erfolgreiche Übernahme sowie die wachsende Nachfrage in China, Russland oder Mexiko bescheren dem Softdrink-Produzenten überzeugende Zahlen, die sogar die eigenen Pläne übertreffen. Für Anleger ist eine Investition in Coca-Cola ein lohnendes Geschäft. In den vergangenen Jahren konnten sie sich über kontinuierliche Wertsteigerungen freuen, in den letzten zwölf Monaten ging es sogar um fast ein Drittel nach oben. Kursentwicklung 1 Jahr: 30,20% Kursentwicklung 5 Jahre: 58,12% Kursentwicklung 10 Jahre: 50,34% Foto: dpa

Die Beteiligungsgesellschaft von Investmentlegende Warren Buffet zeigt vor allem langfristig eine starke Performance. Vor den vergangenen zwölf Monaten steht ein Minus, was für Buffet eher selten ist. Typischerweise mehren Unternehmen, an denen Buffet sich beteiligt, ihren Wert, wie zuletzt der chinesische Autobauer BYD. Nach dem Einstieg des Investors als Großaktionär verdreifachte sich der Aktienwert des Konzerns. Kursentwicklung 1 Jahr: -2,5% Kursentwicklung 5 Jahre: 26,0% Kursentwicklung 10 Jahre: 68,6% Foto: rtr

Das Software-Unternehmen Oracle kann ebenfalls mit starken Kurszuwächsen punkten. Der IBM-Rivale und weltweit drittgrößte Softwarekonzern ist in letzter Zeit vor allem wegen Patentsklagen gegen die deutsche Softwarefirma SAP und Rechtsstreitigkeiten mit Google und Hewlett-Packard im Gespräch. Kursentwicklung 1 Jahr: 36,45% Kursentwicklung 5 Jahre: 115,87% Kursentwicklung 10 Jahre: 71,16% Foto: rtr

Umsatz plus zwölf, Gewinn plus acht Prozent: Die Geschäfte des weltgrößten IT-Dienstleisters IBM (International Business Machines) laufen. Und trieben mit den positiven Quartals-Nachrichten am Dienstag gleich noch die Aktienkurse in der Branche an. Als Grund für die eigenen Zuwächse nennt "Big Blue" steigende IT-Ausgaben der Unternehmen. Für das Gesamtjahr wird nun ein noch höherer Gewinn prognostiziert, pünktlich zum 100. Geburtstag des Unternehmens. Der Aufwärtstrend der Aktie ist intakt und Anleger dürfen auf weitere Gewinne hoffen. Kursentwicklung 1 Jahr: 46,35% Kursentwicklung 5 Jahre: 145,38% Kursentwicklung 10 Jahre: 75,22% Foto: dapd

Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble kann vor allem langfristig mit einer tollen Performance glänzen. Weniger begeisternd sind die vergangenen zwölf Monate, in denen die Aktien nur ein Plus von vier Prozent schafften. Im Gespräch ist der Konzern aktuell als potenzieller Interessent für den ebenfalls amerikanischen Konzern Clorox, der vor allem Reinigungsmittel herstellt. Das Übernahmeangebot des Investors Icahn hatte Clorox abgelehnt. Kursentwicklung 1 Jahr: 4,09% Kursentwicklung 5 Jahre: 14,13% Kursentwicklung 10 Jahre: 91,25% Foto: AP

Ölkonzerne wie Exxon profitieren vom hohen Ölpreis. Das Unternehmen ist das wertvollste der Welt. Durch den Kursanstieg der vergangenen Monate ist der Börsenwert auf mehr als 680 Milliarden Dollar gestiegen. Zuletzt wurde Exxon wegen Umweltschäden von einem amerikanischen Gericht zu einer Strafzahlung von 1,5 Milliarden Dollar verurteilt. Eine große Ergebnisbelastung wird sich daraus nicht ergeben, allein im ersten Quartal erzielte Exxon einen Nettogewinn von mehr als zehn Milliarden Dollar. Trotzdem will der Konzern das Urteil anfechten. Kursentwicklung 1 Jahr: 41,87% Kursentwicklung 5 Jahre: 30,16% Kursentwicklung 10 Jahre: 92,87% Foto: rtr

Der Konkurrent Chevron steht ebenfalls blendend da. Der Ölkonzern legt seine Zahlen zwar erst Ende des Monats vor, rechnet aber bereits mit besseren Ergebnissen als im ersten Quartal. Vor allem Ölsuche, Erschließung neuer Ölfelder und die Ölförderung sollen sich verbessert haben. Generell profitiert das Unternehmen von den steigenden Ölpreisen. Außerdem sollen die Transport- und Vertriebsmargen steigen. Kursentwicklung 1 Jahr: 47,03% Kursentwicklung 5 Jahre: 64,54% Kursentwicklung 10 Jahre: 141,66% Foto: rtr

Die Papiere des Spezialisten für Ölbohrtechnik befanden sich lange im Aufwärtstrend, brachen aber im Zuge der Finanzkrise und nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor einem Jahr stark ein. Trotzdem bleiben über die Jahre, vor allem in den vergangenen zehn Jahren, beeindruckende Zuwächse und auch in den vergangenen zwölf Monaten kamen Anleger bei Schlumberger auf ihre Kosten. Kursentwicklung 1 Jahr: 45,3% Kursentwicklung 5 Jahre: 43,8% Kursentwicklung 10 Jahre: 231,9% Foto: AP

Eine Steigerung von 3672 Prozent - das sagt eigentlich alles über die Kursentwicklung von Apple. Für Papiere des Herstellers von Kultprodukten wie iPhone, iPad und weiteren i's ging es bis auf einen Einbruch im Lauf der Finanz- und Wirtschaftskrise stetig aufwärts. Einen weiteren Schub gab es durch die Quartalszahlen am Dienstag. Verkaufsrekorde bei iPhone und iPad trieben den Gewinn auf mehr als sieben Milliarden Dollar (Unternehmensangabe) - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Konzernchef Steve Jobs schwärmte vom "besten Quartal aller Zeiten". Entsprechend gewann der Aktienkurs und liegt nur noch knapp unter der Marke von 400 Dollar. Kursentwicklung 1 Jahr: 49,5% Kursentwicklung 5 Jahre: 522,8% Kursentwicklung 10 Jahre: 3672,3% Foto: dpa

Der Tabakkonzern Philip Morris hat seinen Gewinn im zweiten Quartal um 22 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar gesteigert und seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Vor allem in Asien wächst Philip Morris stark. Zu dem Unternehmen gehören Marken wie Marlboro oder L&M. Zuletzt hatte das Unternehmen gedroht, Schadensersatz von der australischen Regierung zu fordern. Diese will künftig Zigarettenpackungen mit grausigen Bildern von Raucherkrankheiten bedrucken. Im vergangenen Jahr legte die Aktie des Konzerns kräftig zu, langfristige Vergleichszahlen fehlen, da Philipp Morris erst seit dem Jahr 2007 eigenständig notiert ist. Kursentwicklung 1 Jahr: 35,3% Kursentwicklung 5 Jahre: - % Kursentwicklung 10 Jahre: - % Foto: dpa

Google ist neben Apple der zweite US-Tech-Konzern, der stürmisch wächst. In Sachen Kursentwicklung hängt der Internetriese dem Konkurrenten mit Blick auf die Fünfjahres-Performance allerdings weit hinterher. Positiver wird das Bild, wenn man die Wertentwicklung seit dem Börsengang im Jahr 2004 betrachtet, dann kommt Google auf ein Plus von mehr als 600 Prozent. Kurzfristig stimmt der Trend ebenfalls: Mit seinen Quartalszahlen überzeugte Google den Markt. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 36 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, der Umsatz um 32 Prozent auf mehr als neun Milliarden Dollar. Damit übertraf der Internetkonzern die Erwartung, die Aktie schoss kurzfristig in die Höhe. Der seit Jahresbeginn anhaltende Abwärtstrend scheint damit schon fast wieder vergessen. Kursentwicklung 1 Jahr: 25,1% Kursentwicklung 5 Jahre: 55,6% Kursentwicklung 10 Jahre: - % Foto: rtr