Börse Frankfurt Dax hält sich über 10.000 Punkten

Nach den deutlichen Verlusten am Vortag stehen die Zeichen am heutigen Handelstag wieder auf Erholung. Vorbörslich legt der Leitindex zu. Doch das dürfte nach Meinung von Experten nur von kurzer Dauer sein.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Händler in Frankfurt sehen sich mit schwachen Zahlen aus den Schwellenländern konfrontiert. Quelle: Reuters

Frankfurt Mit der Sorge um das Wachstum in China sind die Europabörsen am Dienstag wieder auf einen ausgeprägten Abwärtskurs eingeschwenkt. Nachdem der Dax lange Zeit unterhalb der Marke von 10.000 Punkten notierte, konnte er den Handel aber noch mit 10.015 Punkten beenden. Das Minus belief sich auf 2,4 Prozent.

Vorbörslich sieht es aber wieder anders aus: Das deutsche Börsenbarometer notiert vor dem offiziellen Handelsstart bei 10.060 Zählern etwas höher als am Vortag. Die Vorgaben aus Übersee sind schlecht. Enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben die Wall Street am Dienstag deutlich ins Minus gezogen. Auslöser war eine Umfrage zur chinesischen Industrie.

"Die Volatilität wird noch eine Zeitlang anhalten", sagte Marktstratege Art Hogan vom Wertpapierhandelshaus Wunderlich Securities. Dies gelte zumindest, bis die US-Notenbank weitere Hinweise zum Zeitpunkt der erwarteten Zinserhöhung gebe.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 2,8 Prozent tiefer auf 16.058 Punkten aus dem Handel, nachdem er kurz vor Börsenschluss noch bis auf 15.979 Stellen abgesackt war. Der breiter gefasste S&P-500 verlor drei Prozent auf 1913 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank 2,9 Prozent auf 4636 Punkte.

Der Kursverfall betraf am Dienstag erneut den breiten Markt in Europa ohne Rücksicht auf Einzelbranchen. So gaben 580 Indexmitglieder im Stoxx 600 nach. Im Dax waren vier von 30 Indexmitgliedern mehr als drei Prozent im Minus; am schwersten betroffen waren Bayer, Thyssen-Krupp und Infineon Technologies mit Minuszeichen von mindestens 3,2 Prozent.

Während jüngste Konjunkturdaten aus Europa insgesamt wenig aussagekräftig waren, deuteten chinesische Wirtschaftsbarometer - darunter ein Einkaufsmanagerindex - erneut auf geringeres Wachstum. „In Asien scheint eine industrielle Abschwächung in Gang zu kommen“, stellte Vermögensverwalter Dirk Thiels von KBC Asset Management in Brüssel fest. Jetzt werde an den Märkten deren Wirkung auf die Weltwirtschaft taxiert, und das sei nicht leicht. „Es lässt sich jedenfalls keine Bodenbildung erkennen. Das ist schon beängstigend“, sagte er.

Die deutlichen Kursrückgänge seit dem Allzeithoch haben auch Banken vorsichtiger werden lassen. „Mit mehr als 20 Prozent Kursrückgang seit dem Erreichen des Allzeithochs im April erfüllt der aktuelle Kursrutsch die gängige Definition eines Crashs“, erklären die Analysten der DZ Bank. Das Institut kürzte prompt seine Prognose für den Dax von 12.500 Punkten bis Jahresende auf nur noch 11.000 Punkte.

Wichtige Termine gibt es am Mittwoch nur wenige. Der Verband der Maschinenbauer präsentiert Zahlen zu den Auftragseingängen. In den USA stehen Zahlen zum Arbeitsmarkt, zur Produktivität und Auftragseingängen in der Industrie an. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank ihr „Beige Book“, den Konjunkturbericht für die USA.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%