Börse Frankfurt Die Börse schaut auf Hapag Lloyd

Der Dax dürfte eher verhalten ins Wochenende gehen. Die US-Börsen liefern keine deutlichen Vorgaben, die Anleger gönnen sich nach der Oktober-Erholungsrally eine kleine Atempause – und schauen auf die Schiffsbranche.

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Dax gibt wieder Punkte ab. Quelle: dpa

Frankfurt Nur ein kleines Plus hatte der Dax am Donnerstag verbucht: Er ging rund 0,4 Prozent höher bei 10.887 Punkten aus dem Handel. Nach seiner kräftigen Erholung im Oktober fehlten aktuell weitere Impulse, hieß es am Markt. Entsprechend hänge er zurzeit am Tropf der US-Börsen.

Und diese geben derzeit keine besonders ausgeprägten Impulse: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss kaum verändert auf 17.863 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 ließ 0,1 Prozent auf 2099 Zähler Federn. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,3 Prozent auf 5127 Stellen. In Frankfurt ging der Dax 0,4 Prozent fester bei knapp 10.888 Punkten aus dem Handel.

In Tokio sind die Anleger dagegen weiterhin guter Stimmung: Der anhaltend schwache Yen-Kurs hat der Tokioter Börse am Freitag Auftrieb gegeben. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index legte im Vormittagshandel um 0,5 Prozent auf 19.206 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,3 Prozent auf 1559 Zähler.

Zum Wochenausklang scheinen die Anleger hierzulande allerdings eher vorsichtig gestimmt zu sein. Vorbörslich notiert der Dax gerade einmal 0,1 Prozent höher bei 10.900 Punkten. Dabei war das Barometer am Donnerstag nahe dran, die 11.000-Punkte-Marke zu knacken. Immerhin 10.963 Punkte lautete der Tageshöchststand.

Wie erfolgreich der heutige Tag am Parkett sein wird, darüber entscheidet auch ein Börsendebüt. Hapag Lloyd, die größte deutsche Reederei, wagt den Gang aufs Parkett. Im Vorfeld gab es zahlreiche Probleme: Das Unternehmen musste die Preisspanne für die Aktien senken und begnügt sich insgesamt mit einem kleineren Börsengang. Die angebotenen Aktien sind nun für 20 Euro je Stück an die Investoren verkauft worden, hieß es am Dienstag. Ursprünglich hatte Hapag noch 23 bis 29 Euro haben wollen.

Hapag-Lloyd will von dem Geld Schiffe und Container kaufen. Vermutlich würde die Reederei mit dem Erlös aus dem Börsengang erstmals in das Segment der Schiffe mit rund 19.000 oder 20.000 Containern (TEU) Tragfähigkeit einsteigen, den größten Schiffen der Welt. Sie werden vor allem auf der Route zwischen Asien und Europa eingesetzt, wo auch die Frachtraten am niedrigsten sind.

Neben dem Börsengang blicken die Anleger auf eine Reihe von Zahlen, darunter auf die des Versicherers Allianz. Ein schwaches drittes Quartal bringt den Versicherungsriesen nicht von seinen Zielen für das Gesamtjahr ab. Das operative Ergebnis lag von Juli bis September bei 2,45 Milliarden Euro und damit um 7,5 Prozent unter Vorjahr, teilte das Unternehmen früh am Morgen mit. Analysten hatten mit 2,52 Milliarden Euro gerechnet. Sowohl das Kapitalanlage- als auch das versicherungstechnische Ergebnis gingen zurück. Finanzvorstand Dieter Wemmer bekräftigte dennoch die Erwartung, dass Europas größter Versicherer 2015 auf einen operativen Gewinn von 10,8 (Vorjahr: 10,4) Milliarden Euro kommen werde.

Weitere Bilanzen sind allerdings eher in der zweiten Reihe zu erwarten, etwa von Puma, Xing, Rhön Klinikum und freenet.

Auf Seiten der Konjunktur werden die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion veröffentlicht. Außerdem stehen Arbeitsmarktdaten aus den USA auf der Agenda der Anleger.

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