Börse Frankfurt Nichts für schwache Nerven

Erst hoch, dann runter: Der Dax schwankt derzeit stark – und es sieht danach aus, als ob es diese Woche nicht besser wird. Jetzt kommt es auf Konjunkturdaten aus den USA und Deutschland an.

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Der wiedererstarkende Euro belastet die deutschen Exporteure – und verunsichert so die Anleger. Quelle: dpa

Frankfurt Es sind turbulente Wochen für Anleger: Der Dax schwankte in der vergangenen Woche heftig, am Ende notierte er bei 11.447 Punkten und damit 2,2 Prozent im Minus. Auch in dieser Woche ist mit Kursausschlägen zu rechnen. Vor dem offiziellen Handelsstart stand das Börsenbarometer laut Daten des Londoner Brokers IG Markets bei rund 11.460 Punkten und damit wenig verändert.

Eine wichtige Rolle dürfte die Entwicklung des Euro spielen. Der legte jüngst unerwartet deutlich auf zuletzt 1,14 Dollar zu – eine Reihe schwächerer Konjunkturdaten aus den USA schlägt sich im Kurs nieder. So ist das Handelsbilanzdefizit größer ausgefallen, während Industrieproduktion zuletzt sank. Für viele exportorientierte deutsche Unternehmen sind das schlechte Nachrichten: Der starke Euro verteuert die Ausfuhren.

Diese Woche zeigen weitere Indikatoren an, wie sich die US-Wirtschaft entwickelt: Am Dienstag erscheinen beispielsweise Daten zum Immobilienmarkt, am Freitag zur Entwicklung der Verbraucherpreise. Auch das Protokoll von der Sitzung des geldmarktpolitischen Ausschusses der US-Notenbank Fed am Mittwoch werden viele Investoren genau lesen.

Auch die Konjunkturdaten aus Deutschland verunsichern Anleger. Am Dienstag legt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) seinen Konjunkturindex vor – er misst, wie Börsenprofis die Aussichten einschätzen. Experten rechnen damit, dass der Index nach dem Rückgang im April weiter fällt. Auch der Ifo-Geschäftsklimaindex dürfte leicht zurückgehen.

Für zusätzliche Verunsicherung sorgt die Entwicklung am Anleihenmarkt. Der Kurs der der zehnjährigen Bundesanleihe ist seit Ende April um bis zu 5,2 Prozent gefallen. Ein Grund: Viele Experten erwarten, dass die Inflation wieder anzieht. Zahlreiche Investoren, die zuvor auf weiter fallende Renditen gesetzt hatten, nehmen nun Gewinne mit.

Uneinheitliche Vorgaben kamen aus New York und Tokio. Während die Standardwerte an der Wall Street am Freitag ein knappes Plus schafften, gab die Technologiebörse Nasdaq leicht nach. Gebremst wurde das Aktiengeschäft von enttäuschenden Konjunkturdaten. Dagegen hat die Börse in Tokio am Montagvormittag fester tendiert. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte verbesserte sich bis zur Handelsmitte um 84,20 Punkte oder 0,43 Prozent auf den Stand von 19 817,12 Zählern. Der breit gefasste Topix stieg bis dahin um 10,91 Punkte oder 0,68 Prozent auf 1618,02 Punkte.

Die wichtigsten Termine des Tages: Der Autovermieter Sixt legt am Montag Zahlen vor, ebenso die Vodafone-Tochter Kabel Deutschland. In München geht der Prozess wegen versuchten Betrugs gegen mehrere Manager der Deutschen Bank weiter, auch Co-Chef Jürgen Fitschen steht im Fokus. Zudem legt die Bundesbank ihren Monatsbericht für den Mai vor.

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