Börse Frankfurt Schwacher Euro hält Dax in Schach

Geldpolitik statt Realwirtschaft: Auch nach Pfingsten dürften die Notenbanken dem Dax die Richtung vorgeben. Besonders im Blick sollten Anleger den Euro haben. Der rutschte zuletzt wieder unter die Marke von 1,10 Dollar.

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Unsichere Zeiten für den Dax. Am Montag bleiben realwirtschaftliche Impulse aus. Quelle: dpa

Frankfurt Viel Notenbankpolitik, wenig realwirtschaftliche Impulse: Mit diesen Vorgaben hatte sich der deutsche Aktienmarkt ins lange Pfingstwochenende verabschiedet. Gute Inflationsdaten aus den USA am Freitagmittag ließen den Euro einbrechen und den Dax endgültig auf Talfahrt gehen. Er ging mit 0,4 Prozent schwächer bei 11.815 Punkten aus dem Handel.

In der zweiten Reihe fielen die Abschläge etwas geringer aus. Der MDax schloss 0,2 Prozent leichter bei 20.921 Zählern. Der TecDax verlor 0,3 Prozent auf 1731 Punkte. Auch der Leitindex der Eurozone gab leicht nach: Zum Wochenschluss kam der Euro-Stoxx-50 auf 3.679 Stellen und damit ein Minus von 0,3 Prozent.

Auch die neue Woche beginnt mit wenig veränderten Aussichten. Realwirtschaftliche Impulse stehen auch am heutigen Dienstag nach Pfingsten nur wenige an. Vor offiziellem Handelsstart notiert der Dax im vorbörslichen Handel bei 11.775 Zählern leicht schwächer als am Freitag. So dokumentiert es der Londoner Broker IG Markets gegen sieben Uhr.

Auch der Dow Jones hatte sich am Freitag mit einem Minus von 0,3 Prozent und 18.232 Punkten schwächer ins Wochenende verabschiedet. Weil die Inflation zufriedenstellend ausfiel, spekulierten die ersten bereits wieder auf eine Zinswende und nahmen Gewinne mit.

Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,2 Prozent auf 2.126 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging 0,03 Prozent tiefer mit 5089 Stellen aus dem Handel. In New York blieb die Börse am gestrigen Montag ebenfalls geschlossen – nicht wegen Pfingsten, aber wegen des Memorial Day.

In Tokio stieg der Nikkei der 225 wichtigsten Werte bis zur Handelsmitte geringfügig um 2,48 Punkte oder 0,01 Prozent auf den Stand von 20.416 Zählern. Der breit gefasste Topix gab dagegen bis dahin knapp um 0,52 Punkte oder 0,03 Prozent auf 1658,63 Punkte nach, ein Rückzug von einem 15-Jahres-Hoch.

Im Blick behalten dürften Anleger die Devisenmärkte. Aktuell steht der Euro unter der kritischen Marke von 1,10 Dollar, nachdem er in der vergangenen Woche wieder auf nahezu 1,15 Dollar geklettert war. Dagegen erwarten Anleger am Dienstag kaum Fakten.

In den USA werden heute Daten zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Die irische Billigairline Ryanair stellt Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 vor. Ökonomie-Nobelpreisträger Robert Shiller ist am Abend zu Gast im Bundesministerium der Finanzen. Experten beraten über die „verhaltensökonomische Finanzmarktforschung“ (Behavioral Finance), Shillers Spezialgebiet.

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