Börse New York Schwaches US-Wachstum bremst US-Börsen

Das Wachstum der so brummenden US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2014 hinter den Erwartungen zurück geblieben. Der Stimmung an der Wall Street tat das nur wenig Abbruch, die Verluste halten sich am Freitag in Grenzen.

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Broker an der Wall Street: Auch wenn die US-Wirtschaft nicht so viele Arbeitsplätze erschuf wie erwartet - die Märkte reagierten positiv. Quelle: Reuters

New York Ein unerwartet geringes US-Wirtschaftswachstum hat der Wall Street zum Wochenausklang einen schwachen Frühhandel eingebrockt. Gute Geschäftzahlen von Unternehmen wie Amazon konnten am Freitag die Verluste aber eindämmen.
Der Dow-Jones-Index fuhr im frühen Handel ein Minus von bis zu 0,5 Prozent ein, welches er aber rasch abbauen konnte. Zuletzt notierte der Index der 30 Standardwerte 0,2 Prozent leichter bei 17.381 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 tendierte mit 2017 Zählern ebenfalls 0,2 Prozent tiefer. Der Composite der Technologiebörse Nasdaq hingegen konnte 0,2 Prozent zulegen und kam auf 4692 Stellen. In Frankfurt lag der Dax mit 10.700 Punkten 0,34 Prozent im Minus.
Kurz vor Börseneröffnung in New York hatte das US-Handelsministerium bekanntgegeben, dass die weltgrößte Volkswirtschaft Ende 2014 unerwartet viel Schwung verloren hatte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte auf das Jahr hochgerechnet um 2,6 Prozent zu, während Experten mit 3,0 Prozent gerechnet hatten. Im dritten Quartal waren es noch 5,0 Prozent. Am Nachmittag wurden weitere Konjunkturdaten erwartet, darunter der Einkaufsmanager-Index für Chicago.

Am Donnerstag hatten nach Börsenschluss einige viel beachtete Firmen ihre Quartalszahlen vorgelegt. Amazon gab zur Freude der Anleger einen Gewinn bekannt und wurde dafür am Freitag mit einem Kursplus von 12,1 Prozent belohnt.
Google verzeichnete einen Umsatzanstieg von 15 Prozent. Das lag zwar unter den Erwartungen, ließ die Papiere aber dennoch um 1,7 Prozent steigen. Visa -Aktien legten um 3,8 Prozent zu, nachdem die Kauflaune der Amerikaner den Gewinn des weltgrößten Kreditkartenunternehmens in die Höhe trieb. Abwärts ging es dagegen für den Barbie-Hersteller Mattel , der in Nordamerika das fünfte Quartal in Folge einen Absatzrückgang hinnehmen musste. Mattel-Aktien eröffneten 0,5 Prozent schwächer.

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly zollt dem starken Kursanstieg des Dollar Tribut und senkt sein Umsatzziel für dieses Jahr. Der Arzneimittelhersteller rechnet jetzt nur noch mit Erlösen von 19,5 bis 20 Milliarden Dollar, wie Eli Lilly am Freitag mitteilte.

Der Greenback hat seit Mai vergangenen Jahres allein gegenüber dem Euro rund 20 Prozent an Wert gewonnen. Auch zu anderen wichtigen Währungen legte der Dollar kräftig zu. Das schmälert nach Umrechnung in Dollar die Auslandsumsätze des Konzerns.
Auch andere Pharmakonzerne wie Pfizer, Johnson & Johnson und Bristol-Myers Squibb hatten in den vergangenen Wochen Prognosen für 2015 veröffentlicht, die unter den Schätzungen der Wall Street lagen. Ein Hauptgrund auch hier: Der Kursanstieg des Dollar.

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