Bundesbank Weidmann warnt vor Bargeldbegrenzung

Bundesbankpräsident Jens Weidmann fürchtet, dass eine mögliche Bargeldbegrenzung die Bürger verunsichern könnte. Sie sollen selbst entscheiden, ob sie mit Münzen und Scheinen oder bargeldlos zahlen möchten.

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Der Präsident der Bundesbank begegnet den Plänen der Bundesregierung, eine Obergrenze von 5000 Euro je Zahlung einzuführen, mit Skepsis. Quelle: dpa

Berlin/Frankfurt Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat in der Debatte um mögliche Begrenzungen von Bargeld-Zahlungen vor falschen Signalen an die Bevölkerung gewarnt. „Es wäre fatal, wenn die Bürger den Eindruck bekämen, dass ihnen das Bargeld nach und nach entzogen wird“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Freitag). Zu Plänen der Bundesregierung, eine Obergrenze von 5000 Euro je Zahlung einzuführen, äußerte sich der Chef der Notenbank skeptisch: „Der Bürger soll selbst entscheiden können, ob er lieber Bargeld nutzen oder bargeldlos bezahlen möchte.“

Hintergrund der Diskussion ist vor allem die Erwartung, dass durch eine Beschränkung des Bargeldverkehrs Kriminalität und Schwarzarbeit sowie die Terrorfinanzierung eingedämmt werden können. Dabei spielt auch eine mögliche Abschaffung großer Geldscheine eine Rolle.

Weidmann hatte auch in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ seine Ablehnung solcher Schritte erklärt: „Glauben Sie, dass kriminelle Handlungen deshalb unterbleiben, weil es den 500-Euro-Schein nicht mehr gibt? Inwieweit ein Verbot von größeren Bargeld-Transaktionen illegale Aktivitäten unterbindet, ist ebenfalls eine offene Frage.“

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