Commerzbank Letzte Eurohypo-Mitarbeiter sollen 2016 gehen

Bis 2012 war die Eurohypo Deutschlands führender Immobilienfinanzierer – doch dann beschloss die Commerzbank das Aus für die Hypothekenbank. Nun soll die Abwicklung des Instituts schneller vonstatten gehen.

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Die Eurohypo soll schon 2016 praktisch Geschichte sein. Quelle: dpa

Frankfurt Die ehemalige Eurohypo soll in weniger als einem Jahr praktisch Geschichte sein. Von derzeit 450 Mitarbeitern der Hypothekenbank Frankfurt dürften Mitte 2016 nur noch 100 übrig sein, die dann in eine Servicegesellschaft wechseln sollen, sagte ein Sprecher der Commerzbank am Mittwoch.

Dort könnten sie noch Aufgaben bei der Abwicklung der restlichen Bestände von Immobilienkrediten übernehmen und sich auf andere Stellen im Konzern bewerben. Am Firmensitz in Eschborn arbeiteten zuletzt noch 360 Menschen für die Hypothekenbank Frankfurt, in den kurz vor der Schließung stehenden Niederlassungen im Inland weitere 60, im Ausland 30. Vor drei Jahren war die Belegschaft noch fast 1000 Mitarbeiter stark gewesen.

Die Commerzbank hatte sich im Mai mit dem Betriebsrat der Hypothekenbank auf eine beschleunigte Abwicklung geeinigt, weil die Kreditportfolien deutlich schneller schrumpfen oder verkauft wurden als geplant. Der Stellenabbau soll demnach bevorzugt über Abfindungsangebote geregelt werden. Ausgeschlossen sind Kündigungen aber nicht.

Die Eurohypo war der führende deutsche Immobilienfinanzierer, bis die Commerzbank Mitte 2012 den Stopp des Neugeschäfts beschloss. Mit einer Bilanzsumme von rund 67 Milliarden Euro wäre sie immer noch eine der 20 größten Banken in Deutschland.

„Derzeit wird geprüft, wie mit den noch vorhandenen Assets der Hypothekenbank Frankfurt AG weiter verfahren werden soll“, hatte es vor kurzem im Zwischenbericht des Instituts geheißen. Die Bestände könnten ganz oder teilweise an den Mutterkonzern übertragen werden.

Offen ist Bankkreisen zufolge, ob damit auch die interne „Bad Bank“ eingeklappt wird. Die zum Abbau vorgesehenen Portfolien könnten dann der Investmentbank und der Mittelstandsbank zugeordnet werden. Diese wehrten sich aber gegen die damit verbundene Ergebnisbelastung.

Auch die ehemalige Deutsche Schiffsbank in Hamburg soll abgewickelt werden. Noch hat sie 12 bis 13 Milliarden Euro an Schiffskrediten auf der Bilanz, bis Ende dieses Jahres könnte der Bestand auf weniger als zehn Milliarden schrumpfen. Über die Zukunft der gut 150 Schiffsbank-Mitarbeiter wird allerdings noch mit den Arbeitnehmer-Gremien verhandelt, wie der Sprecher sagte.

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