Conwert-Chef Wolfgang Beck „Ich bin zuversichtlich, dass jetzt Ruhe einkehrt“

Conwert hat turbulente Zeiten hinter sich. Der neue Chef des österreichischen Immobilienkonzerns will das Unternehmen in ruhigeres Fahrwasser steuern. Ganz ruhig dürfte es in den nächsten Monaten aber nicht werden.

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Conwert will die Kosten bis Sommer 2016 um acht Millionen Euro senken und plant, ein Fünftel der 450 Stellen abzubauen. Quelle: Reuters

Wien Der österreichische Immobilienkonzern Conwert will die Turbulenzen der vergangenen Jahre hinter sich lassen und blickt optimistisch in die Zukunft. „Ich bin zuversichtlich, dass jetzt Ruhe einkehrt“, sagte der neue Firmenchef Wolfgang Beck am Mittwoch bei seinem ersten Auftritt vor Journalisten. Der ehemalige Manager der größten deutschen Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington leitet seit Anfang September die Geschicke von Conwert.

Die in der Branche viel beachteten Einnahmen aus dem operativen Geschäft (FFO I) will der neue Manager kontinuierlich steigern. Im laufenden Jahr sollen diese Erlöse auf 48 Millionen Euro klettern. Nach neun Monaten legte dieser Wert um 50 Prozent auf 38 Millionen Euro zu. 2016 soll der FFO I auf 65 Millionen Euro klettern. An die Anteilseigner sollen künftig 60 Prozent des FFO I ausgeschüttet werden.

Conwert hat unruhige Zeiten hinter sich. Anfang August scheiterten die Österreicher mit ihrem Plan für einen milliardenschweren Zukauf in Deutschland. Kurze Zeit später bekamen sie einen neuen Großaktionär – das zweite Mal innerhalb weniger Monate: Der deutsche Wohnungskonzern Adler Real Estate übernahm für 285 Millionen Euro ein 24,8 Prozent schweres Aktienpaket des israelischen Milliardärs Teddy Sagi. Mit dem neuen Miteigentümer ist Conwert-Chef Beck nach eigenen Angaben sehr zufrieden: „Adler versteht das Geschäft exzellent“, sagte der Manger. Ganz ruhig dürfte es in den nächsten Monaten aber nicht werden: Conwert will die Kosten bis Sommer 2016 um acht Millionen Euro senken und plant, ein Fünftel der 450 Stellen abzubauen.

Die Wiener Firma will sich künftig voll und ganz auf Wohnimmobilien in Österreich und Deutschland konzentrieren. Von den Gewerbeimmobilien im Wert von rund 700 Millionen Euro will man sich schrittweise trennen. „Für das nächste Jahr erwarten wir Gewerbeimmobilien-Verkäufe von 300 bis 350 Millionen Euro“, sagte Beck. Zwei Drittel dieser Immobilien befinden sich in Österreich. Im laufenden Jahr seien bereits Objekt-Verkäufe von 150 bis 200 Millionen Euro vorgesehen.

Im kommenden Jahr will Conwert auch zukaufen. Finanziert werden soll dies eventuell mit einer Anleihe. „Wir planen für das erste Quartal 2016 die Begebung einer Anleihe, wenn die Märkte erlauben, günstig Bonds zu platzieren“, sagte Finanzchef Thomas Doll. Ursprünglich war bereits für das vierte Quartal eine 500 Millionen Euro schwere Anleihe geplant. Je nach Marktentwicklung könnte die neu geplante Anleihe auch ein Volumen von 300 Millionen Euro haben.

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