Coscocs Chinas neuer Reederei-Gigant lichtet den Anker

Der Kampf um Anteile am weltweiten Reederei-Geschäft droht sich zuzuspitzen. Nach der Fusion zweier chinesischer Staatskonzerne tritt mit Coscocs ein mächtiger Akteur auf den Markt. Doch die Aussichten sind trübe.

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Mit einer Flotte von 830 eigenen Schiffen und rund 180.000 Mitarbeitern sticht Coscocs viele Mitbewerber aus – zumindest, was die Größe betrifft. Quelle: Reuters

Schanghai China bringt inmitten der globalen Wirtschaftsflaute einen neuen Reederei-Giganten an den Start. Nach der Fusion der Staatsfirmen China Ocean Shipping Company (Cosco) und China Shipping Group nahm die weltweite Nummer vier in der Containerschifffahrt nach Marktanteilen am Donnerstag den Betrieb auf.

Die China Cosco Shipping Corporation (Coscocs) hat mit 180.000 Mitarbeitern mehr als doppelt so viele Beschäftigte wie der dänische Branchenprimus Maersk. Auch die Flotte ist mit 830 eigenen Schiffen rund doppelt so groß wie die von Maersk und dem japanischen Rivalen Mitsui zusammen. Zum Vergleich: Die deutsche Handelsflotte mit Hapag-Lloyd an der Spitze umfasst laut Reedereiverband gut 3000 Schiffe und rund 86.000 Beschäftigten.

Zwar dürfte schon allein die Größe dem chinesischen Reeder-Riesen Vorteile im Kampf um Marktanteile verschaffen. Doch ohne Kürzungen bei Arbeitsplätzen und Kapazitäten dürfte sich Experten zufolge die Wettbewerbsfähigkeit kaum verbessern. Beide Fusionspartner fuhren zuletzt Verluste ein. Und die Aussichten sind trübe. Die Beratungsfirma Drewry rechnet damit, dass die Branche in diesem Jahr insgesamt einen Verlust von fünf Milliarden Dollar anhäuft. Zwar müssen die Reeder wegen der niedrigen Ölpreise weniger für Treibstoff zahlen. Doch sind auch die Frachtpreise im freien Fall. Denn wegen der schwächelnden Konjunktur Chinas und anderer großer Schwellenländer ist das Angebot viel größer als die Nachfrage.

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