2014 steigen die Gehälter Rosige Aussichten im Finanzwesen

Die Angst, ihre Top-Mitarbeiter zu verlieren, führt zu steigenden Gehältern in Finanzabteilungen von Unternehmen. Welche Gehaltssteigerungen die Finanzchefs planen und wer die besten Chancen auf eine Gehaltserhöhung hat.

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Knapp die Hälfte der Finanzchefs geht davon aus, dass ein Plus von einem bis fünf Prozent auf dem Gehaltszettel zu erwarten ist. Quelle: Getty Images

Köln Der Bedarf an qualifizierten Fach– und Führungskräften in der Finanzbranche bleibt auf hohem Niveau. Der Blick auf den Stellenmarkt 2013 zeigt zwar ein Minus von knapp 13 Prozent im Berufsfeld Finanzen, Controlling & Steuern im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt die Branche jedoch noch sieben Prozentpunkte über dem Gesamtstellenmarkt. Dieser war im vergangenen Jahr nach einer Auswertung des Handelsblatt Jobturbos um rund 20 Prozent rückläufig. Die Metasuchmaschine Jobturbo greift auf die Stellenanzeigen der bundesweit führenden Zeitungen und Online Stellenbörsen und Karriereportale der Top-Unternehmen zurück.

Für 2014 setzt die Branche auf Wachstum. „Dem Jahresbericht der Bundesregierung zufolge erwarten wir einen Beschäftigungsrekord. Der Markt ist allerdings eng, die Personalsuche im Finanz- und Rechnungswesen ist derzeit sehr schwierig“, sagt Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany des Personaldienstleisters Robert Half. Gleichzeitig zeigen sich Personalverantwortliche besorgt, Fachkräfte an die Konkurrenz zu verlieren. „In den letzten drei Jahren ist die Fluktuationsrate in jedem dritten Unternehmen leicht bis signifikant gestiegen“, sagt Hennige.

Die Folge sind höhere Gehälter und Boni von bis zu 20 Prozent. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie von Robert Half. 200 Finanzchefs aus kleinen Unternehmen bis hin zu Konzernen bescheinigen Mitarbeitern im Finanzwesen rosige Gehaltsausichten für das laufende Jahr. Im Detail: 43 Prozent der Geschäftsführer beobachten steigende Gehälter für Finanzspezialisten wie Buchhalter oder Controller. Vor zwei Jahren konnten sich dies lediglich 38 Prozent der Befragten vorstellen. Nicht nur das Festgehalt schnellt nach oben, fast 30 Prozent der Unternehmen bieten eine höhere leistungsabhängige Vergütung an.


Mittelstand koppelt sich ab

Knapp die Hälfte der Finanzchefs geht davon aus, dass ein Plus von einem bis fünf Prozent auf dem Gehaltszettel zu erwarten ist. In jedem sechsten Unternehmen (16 Prozent) sollen sogar Lohnzuwächse von 15 bis 20 Prozent möglich sein. Regional betrachtet haben Finanzspezialisten in Frankfurt die besten Karten. Nach dem aktuellen Gehaltsspiegel 2014 wird hier bis zu 14 Prozent mehr Gehalt gezahlt als im Bundesdurchschnitt.

Unter den beliebtesten Arbeitgebern finden sich laut dem Tendence-Absolventenbarometer regelmäßig Konzerne wie beispielsweise die Deutsche Bank AG. Laut Robert-Half-Studie haben Finanzprofis in Unternehmen über 1.000 Mitarbeitern die besten Chancen auf mehr Gehalt. Ganze 45 Prozent dieser Unternehmen melden steigende Gehälter. Gut sieht es aber auch bei kleinen Unternehmen mit 50 bis 499 Mitarbeitern aus: Hier geben sogar 47 Prozent der Finanzchefs an, mehr Gehalt zu zahlen. Auch was Boni angeht, zeigen sich die kleinen Unternehmen großzügig. Jeder dritte Chef gewährt seinen Mitarbeitern leistungs- oder bilanzabhängige Zuschläge. Einzig der Mittelstand zieht nicht mit. Nur etwa jedes dritte Unternehmen mit 500 bis 999 Mitarbeitern berichtet von steigenden Gehältern.

Mehr Gehalt und Sonderleistungen kommen nicht von allein. Im Gegenzug erwarten Arbeitgeber ein Zugewinn an Expertise im jeweiligen Fachgebiet. Am Ausbau der Qualifikationen führt in der Regel kein Weg vorbei. Hennige erläutert: „In den letzten Jahren beobachten wir, dass entsprechende Soft Skills einen viel höheren Stellenwert erlangt haben als das früher der Fall war. Bewerber können mit einem guten Auftreten und ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten heute viel besser punkten. CFOs verlangen heute von Mitarbeitern mehr strategisches Denken und eine große Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln.“

Laut Hennige sind aktuell besonders Bewerber mit Erfahrungen in Finanzanalyse und -management gefragt. Aber auch Buchhalterpositionen im Debitoren- und Kreditorenbereich sind derzeit schwer zu besetzen. Ein Überblick über aktuell verfügbare Jobs für Fach- und Führungskräfte im Bereich Banking & Finance bietet der Handelsblatt Jobturbo.

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