Absolventen-Studie Unser Job soll schöner werden

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Unvorbereitete Mitarbeiter

Wo Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler am liebsten arbeiten würden
Ingenieur, Werkzeug
Platz 10: Procter & Gamble
Platz 9: Siemens
Platz 8: General Electric
Platz 7: Apple
Platz 6: Sony
Platz 5: Intel

Für die befragten Ingenieure spielte noch die Sicherheit der Anstellung eine wichtige Rolle. Wer das nicht bietet, kann sich seine Nachwuchs-Führungskräfte abschminken, denn alle diese Aspekte wurden von mindestens 86 Prozent der Absolventen erwartet. Wer einen deutschen Jungingenieur sucht und keine flexiblen Arbeitszeitmodelle – sprich: keine gute Work-Life-Balance bietet – ist für 90 Prozent der Uniabgänger unattraktiv. Und das kann sich kein Betrieb auf Dauer leisten.

Wenn sich die Akademiker zwischen herausfordernden Aufgaben und guter Work-Life-Balance entscheiden müssten, gewinnt bei beiden Fachrichtungen die Vereinbarkeit von Familie und Karriere. So sagen 58 Prozent der Ingenieure und 57 Prozent der Wirtschaftswissenschaftler, dass ihnen in diesem Fall die flexiblen Arbeitszeitmodelle wichtiger wären. Unternehmen, die Ingenieure und Ökonomen suchen, sollten also schleunigst abrücken von der 50 Stunden-Woche mit Dauerpräsenz am Arbeitsplatz. Und wer es gut mit seinen zukünftigen Führungskräften meint, nimmt ihnen durch passende Arbeitsmodelle die Angst vorm Kinderkriegen. Immerhin 43 Prozent der angehenden Wirtschafts- und 33 Prozent der Ingenieurswissenschaftler sind sich nämlich sicher, dass sich eine Elternzeit negativ auf die Karriere auswirkt.

Schöne, neue Arbeitnehmerwelt: Weniger Arbeit für mehr Geld, gelebte Toleranz in Unternehmen, flexible Arbeitszeiten und glückliche Mitarbeiter. Allerdings scheint es so, als müssten die Betriebe nicht nur viel investieren, damit sich ihre Neulinge wohl fühlen und bleiben, sondern auch, damit diese ihren Job bewältigen können. So sagen nur 32 Prozent der Ingenieure und ein gutes Drittel der Wirtschaftswissenschaftler, dass sie sich gut auf ihre berufliche Laufbahn vorbereitet fühlen. Rund ein Drittel der Befragten hatte schon einmal überlegt, sein Studium zu schmeißen. Bloß gut für die Chefs, dass sich so viele der künftigen Absolventen Weiterbildungen und Coachings wünschen. Sonst krempeln die Unternehmer ihre Arbeitsprozesse für teure, aber unqualifizierte Mitarbeiter um.

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