Arbeitsplatz Angst und Schrecken in deutschen Büros

Eine Umfrage unter Arbeitnehmern zeigt: Jeder zweite Arbeitnehmer geht mit der Angst ins Büro, einen Fehler zu machen. Viele Mitarbeiter beklagen Mobbing, Überstunden und Despotismus. Ein Blick in die Gefahrenzone Büro.

Immer mehr Deutsche beklagen eine Kultur der Angst am Arbeitsplatz. Fehler werden nicht verziehen und Mitarbeiter leiden unter Despotismus und Überforderung ihrer Vorgesetzten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Personalberatung Rochus Mummert unter 1057 Deutschen. Was die Mitarbeiter im Büro erdulden müssen. Quelle: dpa
Ängste im BerufslebenPsychoterror ist offenbar weit verbreitet. 28 Prozent aller Berufstätigen fürchten sich laut Umfrage vor Mobbing durch Arbeitskollegen. Die Angst vor Konflikten mit Vorgesetzten wiegt schwerer. Knapp 34 Prozent der Befragten fürchten sich vor Konflikten mit dem Vorgesetzten. Quelle: dpa
Auch die Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes beschäftigt die Deutschen. Knapp 36 Prozent der Berufstätigen befürchten den Gang zum Arbeitsamt in naher Zukunft. Die größte Sorge der Deutschen in ihrem Berufsleben ist aber die Angst vor dem Versagen. Fast die Hälfe der deutschen Arbeitnehmer haben Angst einen Fehler zu machen. Quelle: dpa
Angst macht krankImmer mehr Deutsche werden psychisch und körperlich krank. Durch die Belastungen am Arbeitsplatz flüchten viele Arbeitnehmer in den Alkohol. Auch der Medikamenten- und Drogenkonsum nimmt zu. Knapp 17 Prozent der Berufstätigen beobachten eine steigende Zahl von Alkohol- und Drogenabhängigen im eigenen Unternehmen. Dadurch steigt auch die Zahl der Krankschreibungen. 22 Prozent der Deutschen regristieren „angstbedingte Fehlzeiten“ am Arbeitsplatz. Quelle: dpa
Angsterfüllte Mitarbeiter arbeiten deutlich unproduktiver. Das glauben zumindest knapp 35 Prozent der Deutschen. Für Unternehmen sind die Folgen gravierend. Schließlich sorgt die schlechtere Leistung der eigenen Mitarbeiter am Ende auch für weniger Gewinn des Unternehmens. Doch auch das Arbeitsklima leidet unter dem Einfluss von angsterfüllten Mitarbeitern. Knapp 60 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, als Folge von Ängsten am eigenen Arbeitsplatz an Stresssymptome wie Reizbarkeit und Nervosität zu leiden. Quelle: dpa
Die Gründe für ÜberstundenKollegen sind krank, einige Mitarbeiter sind im Urlaub: Für 41 Prozent der deutschen Arbeitnehmer sorgen regelmäßige Urlaubs- und Krankheitsvertretungen für einen besonders langen Arbeitstag. Die Vorgesetzten schauen selten auf die Uhr: Knapp die Hälfte aller Berufstätigen gaben an, dass Aufgaben zur späten Stunde oftmals für einen längeren Arbeitstag sorgen. Quelle: dpa
Immer mehr Deutsche schaffen es regelmäßig nicht mehr pünktlich nach Hause. Der Grund: Mitarbeiter sind knapp, dass Arbeitsaufkommen aber allgemein hoch. Für knapp 60 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer ist dies der triftigste Grund für einen besonders langen Arbeitstag. Quelle: AP
Streitthemen im UnternehmenUrlaubs- und Krankheitsvertretungen sorgen für lange Arbeitstage und sind daher einer der häufigsten Streitthemen in deutschen Unternehmen. Bei 39 Prozent der Arbeitnehmer sorgt das Thema für Konflikte. Ähnlich verhält es sich mit Terminvorgaben durch Vorgesetzte. Auch Fehler von Arbeitskollegen bergen mit 41 Prozent ein großes Streitpotenzial. Quelle: ZB
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt in Deutschland bei 41,9 Stunden. Klar über dem EU-Durchschnitt. Daher verwundert es nicht, dass Überstunden und Wochenarbeit bei vielen Arbeitnehmern für Konflikte sorgen. Für knapp 43 Prozent der Deutschen sind die Arbeitszeiten damit das zweitgrößte Streitthema. Die Mitarbeiter fühlen sich im Stich gelassen. Mit knapp 46 Prozent landet das Thema rund um unklare Vorgaben durch Vorgesetzte auf dem ersten Platz. Quelle: AP
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