"In Deutschland setzt man eher auf Arbeitszeitkonten", weiß Arbeitsmarktforscher Eichhorst. Und Klenner von der Hans-Böckler-Stiftung ergänzt: Viel Flexibilität ist in Deutschland auch durch verblockte Teilzeitmodelle möglich." Inzwischen hat jeder zweite Beschäftigte ein sogenanntes Arbeitszeitkonto, wie eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) belegt. Vor 20 Jahren habe das erst für 25 Prozent der westdeutschen Arbeiter und Angestellten gegolten und sogar nur für vier Prozent der Ostdeutschen Beschäftigten. Heute seien die Ost-West-Unterschiede verschwunden.
Nach Einschätzung der IAB-Arbeitsmarktforscherin Ines Zapf profitieren von Arbeitszeitkonten sowohl die Beschäftigten als auch die Betriebe. Die Beschäftigten gewännen durch Arbeitszeitkonten an Flexibilität und könnten so leichter Familie und Beruf vereinbaren. Betriebe wiederum würden mit diesem Instrument in die Lage versetzt, Auftragsspitzen ohne bezahlte Überstunden abzufeiern - eine Praxis, die in vielen deutschen Betrieben die Folgen der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise abgefedert hatte.
Was erfolgreiche Unternehmen für ihre Mitarbeiter tun
Bedürfnisse von Familien.
Befragt wurden 1853 Personalverantwortliche von erfolgreichen (gemessen an Umsatz und Beschäftigungsentwicklung 2007-2012) Unternehmen.
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Ideen von Mitarbeitern.
Arbeitszufriedenheit.
leistungsorientiert.
Mitarbeiter und helfen diesen bei der Weiterentwicklung.
eine hierarchieübergreifende Teilnahme an Vorstandssitzungen.
Mitarbeiterzufriedenheit regelmäßig ab.
innerbetriebliche Arbeitskreise.
ein Qualitätsmanagement.
Mitarbeiterpotenziale.
ihren Mitarbeitern an, ihre Führungskräfte zu analysieren.
Bei einem Arbeitszeitkonto wird mittels Stechuhr beziehungsweise deren elektronischem Äquivalent die genaue Arbeitszeit inklusive Urlaub, Krankheit und Überstunden erfasst. Wer mehr gearbeitet hat, als im Vertrag vereinbart, kann die angehäufte Zeit abfeiern. Prinzipiell sollten die Konten ausgeglichen sein. Viele Betriebe legen jedoch Obergrenzen für Zeitguthaben und -defizite fest.
Die Zahl der bezahlten Überstunden ist dagegen nach Erkenntnissen der Arbeitsmarktforscher in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Während im Jahr 1991 noch jeder Beschäftigte im Durchschnitt 1,2 bezahlte Überstunden pro Woche geleistet habe, sei dieser Wert mittlerweile auf weniger als eine Stunde pro Woche gesunken. In der Wirtschaftskrise sei der Wert im Jahr 2009 sogar auf 0,7 Überstunden pro Woche und Beschäftigter abgerutscht. Wie viele Mitarbeiter unbezahlte Überstunden machen, können die Forscher vom IAB dagegen nicht ermitteln.