1. Ziele setzen
So banal es auch klingt, aber zunächst mal sollten Sie sich Ihre Ziele verdeutlichen. Wollen Sie in der Sonne fläzen und endlich das lang ersehnte Around-the-World-Ticket buchen? Dagegen ist erst mal nichts einzuwenden. Das Problem ist bloß: Niemand hat einen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical. Daher sind Sie auf das Wohlwollen Ihres Vorgesetzten angewiesen. Und klar ist auch: Er wird umso eher zustimmen, wenn Sie ihm klar machen, was er von Ihrer Auszeit hat - und vor allem: die Firma. Deshalb klingt es immer besser, wenn Sie die Auszeit für ein berufliches Projekt nutzen - oder wenn dieses Projekt in Zusammenhang mit Ihrem Job steht. Also: ein Buch, eine Dissertation, eine Weiterbildung oder ehrenamtliche Arbeit. Nicht zuletzt helfen diese Ziele auch Ihnen selbst. Denn vor allem in den ersten Wochen werden Sie sich bisweilen seltsam vorkommen, ohne die gewohnten Besprechungen und Konferenzen, E-Mails und Telefonate, gemeinsamen Mittagessen und Kaffeepausen. Konkrete Ziele helfen Ihnen dabei, das unproduktive Loch zu umgehen und die Zeit sinnvoll zu nutzen.
2. Modell wählen
Am weitesten verbreitet sind drei Modelle. Erstens: Sie sparen Überstunden beziehungsweise Urlaubstage auf einem eigenen Arbeitszeitkonto - und lassen sich diese als Freizeit auszahlen. Zweitens: Sie verzichten vorab auf einen Teil Ihres Gehalts und finanzieren damit das Sabbatical. Drittens: Sie machen unbezahlten Urlaub. Aber Vorsicht: Die Varianten beeinflussen auch den Versicherungsschutz während des Sabbaticals (siehe Punkt 3). Umso zufriedener war ich mit der Variante, die mir mein Arbeitgeber anbot. In den ersten sechs Monaten bezog ich 50 Prozent meines Gehalts - ohne anwesend zu sein. Dafür erhielt ich nach meiner Rückkehr sechs Monate lang ebenfalls nur das halbe Gehalt.
3. Versicherungen prüfen
Der Charme der ersten beiden Modelle ist klar: Kranken-, Arbeitslosen-, Renten- und Unfallversicherung laufen weiter - falls Sie die Freistellung schriftlich vereinbart haben. Netter Nebeneffekt: Wer zwölf Monate nur das halbe Gehalt bekommt, weiß hinterher sein volles Gehalt umso mehr zu schätzen. Haben Sie jedoch mehr als einen Monat unbezahlten Urlaub genommen, müssen Sie sich um Ihre Sozialversicherungen selber kümmern. Wollen Sie auf Weltreise gehen, müssen Sie außerdem den Umfang des Versicherungsschutzes klären.
4. Aufgaben übergeben
Bevor Sie sich verabschieden, sollten Sie Ihre wichtigsten Ansprechpartner einweihen. Wenn möglich, bringen Sie sie mit Ihren Vorgesetzten und Kollegen zusammen. Denn wenn Ihr Chef sich während Ihrer Auszeit auch noch mit Ihren Aufgaben rumärgern muss, wird das seine Freude auf Ihre Rückkehr deutlich abschwächen. Vergessen Sie außerdem die Abwesenheitsnotiz nicht. Und: Gehen Sie mit Ihrer Vorfreude nicht allzu sehr im Kollegenkreis hausieren - das zieht schlimmstenfalls nur Neider an.
5. Rückkehr organisieren
Arbeitsrechtler raten dringend dazu, einen Sabbatical-Vertrag abzuschließen. Dort sollte vor allem geklärt werden, ob Sie während Ihrer Freistellung weiterhin Einkommen beziehen. Der Vorteil: Sie haben wenigstens etwas Geld, müssen sich nicht selbst krankenversichern und zahlen weiter in die Altersvorsorge ein. Außerdem sollte der Vertrag die Modalitäten Ihrer Rückkehr klären. Oder konkret: ob Ihr unbefristeter Vertrag danach sofort weiterläuft.