Berufliche Auszeit Wie man ein Sabbatical macht

Seite 2/2

Die fünf wichtigsten Tipps

Zehn Orte, die man gesehen haben muss
PamukkaleDie weiße Farbe und die bizarren Formen seiner Kalksteinterrassen gaben dem Ort in der Südwesttürkei seinen Namen: Pamukkale, zu deutsch „Baumwollschloss“. Die Terrassen bildeten sich über Jahrtausende durch die kalkhaltigen Thermalquellen am Städtchen, das heute zahlreiche Touristen anzieht. Quelle: Denverbabushka, Creative Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gestreifte Eisberge der AntarktisDie Eisberge der Antarktis sind für sich schon ein spektakulärer Anblick. Doch mit ihren blauen Streifen setzt die Natur noch einen drauf. Die Verfärbungen entshehen, wenn asser an den Eisberger zu schnell gefriert. Quelle: dpa
SapporoAlljährlich verwandelt sich die japanische Zwei-Millionen-Stadt Sapporo in der Adventszeit in ein Winterwunderland. Die Stadt wird durchzogen von riesigen, bunt beleuchteten Eisskulpturen, die meist weltbekannte Gebäude darstellen. Dies japanische Armee baut sie als Teil ihres Wintertrainings detailgetreu in Maßstäben von bis zu 1:2 auf. Quelle: REUTERS
SokrotaDer Weihrauchanbau gehört zur größten Einnahmequelle der Bewohner der jemenitischen Insel Sokrota. Dieses gewinnen sie aus dem Harz der Drachenbäume auf der hauptsächlich aus einem Hochplateau bestehenden Insel. Die bizarren Gewächse und die Küstendünen, die zu den weltweit größten ihrer Art zählen, veranlassten die Unesco dazu, Sokrota und die umliegenden Inseln zum Weltnaturerbe zu erklären. Quelle: Boris Khvostichenko, Creative Commons, Lizenz CC BY-SA 3.0
Glass BeachEin besonderer Strand liegt im nordkalifornischen MacKerricher State Park. Der Fort Bragg Beach, auch Glass Beach genannt, ist mit bunten Glassteinen überzogen. Wasser und Sand formten sie über Jahrzehnte aus dem einstigen Müll, den die Bewohner der Stadt Fort Bragg Anfang des 20. Jahrhunderts über die Klippen ins Meer geworfen haben. 1967 schloss der Staat diesen Küstenabschnitt und unterzog ihm einigen Reinigungsprogrammen. Übrig geblieben sind die bunten Glassteine, die dem seit 2002 wieder öffentlichem Strand ein besonderes Erscheinungsbild geben. Quelle: Jef Poskanzer, Creative Commons, Lizenz CC BY 2.0
Polarlichter in NordnorwegenIn den Wintermonaten zeigt sich nördlich des Polarkreises ein gigantisches Schauspiel am Himmel: Aurora Borealis. Die Nordlichter - wie hier über Tromsö - treten auf, wenn geladene Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre treffen. Am häufigsten ist das grün-gelbliche Licht, das durch Sauerstoffatome ausgelöst wird, die in einer Höhe von etwa 100 Kilometern durch Sonnenstürme angeregt werden. Ist das Licht rot, werden die Teilchen in 200 Kilometern Entfernung zur Erde angeregt. Stickstoffatome senden ein violett-blaues Licht. Dafür sind allerdings sehr heftige Sonnenwinde nötig. Quelle: dpa
Die Felsenstadt PetraWer die Stadt Petra in Jordanien besuchen möchte, muss ein wahres Naturwunder durchqueren. Die 70 Meter tiefe Felsenschlucht namens Siq bildet über einen Kilometer Länge den Eingang zur Felsenstadt Petra. Entstanden ist die Schlucht durch heftige Wassermassen des Wadi Musa. Der Gebirgsbach schwoll nach heftigen Regenfällen so an, dass er in die Schlucht schoss und sich so tief in den Fels grub. Quelle: AP

1. Ziele setzen

So banal es auch klingt, aber zunächst mal sollten Sie sich Ihre Ziele verdeutlichen. Wollen Sie in der Sonne fläzen und endlich das lang ersehnte Around-the-World-Ticket buchen? Dagegen ist erst mal nichts einzuwenden. Das Problem ist bloß: Niemand hat einen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical. Daher sind Sie auf das Wohlwollen Ihres Vorgesetzten angewiesen. Und klar ist auch: Er wird umso eher zustimmen, wenn Sie ihm klar machen, was er von Ihrer Auszeit hat - und vor allem: die Firma. Deshalb klingt es immer besser, wenn Sie die Auszeit für ein berufliches Projekt nutzen - oder wenn dieses Projekt in Zusammenhang mit Ihrem Job steht. Also: ein Buch, eine Dissertation, eine Weiterbildung oder ehrenamtliche Arbeit. Nicht zuletzt helfen diese Ziele auch Ihnen selbst. Denn vor allem in den ersten Wochen werden Sie sich bisweilen seltsam vorkommen, ohne die gewohnten Besprechungen und Konferenzen, E-Mails und Telefonate, gemeinsamen Mittagessen und Kaffeepausen. Konkrete Ziele helfen Ihnen dabei, das unproduktive Loch zu umgehen und die Zeit sinnvoll zu nutzen.

2. Modell wählen

Am weitesten verbreitet sind drei Modelle. Erstens: Sie sparen Überstunden beziehungsweise Urlaubstage auf einem eigenen Arbeitszeitkonto - und lassen sich diese als Freizeit auszahlen. Zweitens: Sie verzichten vorab auf einen Teil Ihres Gehalts und finanzieren damit das Sabbatical. Drittens: Sie machen unbezahlten Urlaub. Aber Vorsicht: Die Varianten beeinflussen auch den Versicherungsschutz während des Sabbaticals (siehe Punkt 3). Umso zufriedener war ich mit der Variante, die mir mein Arbeitgeber anbot. In den ersten sechs Monaten bezog ich 50 Prozent meines Gehalts - ohne anwesend zu sein. Dafür erhielt ich nach meiner Rückkehr sechs Monate lang ebenfalls nur das halbe Gehalt.

3. Versicherungen prüfen

Der Charme der ersten beiden Modelle ist klar: Kranken-, Arbeitslosen-, Renten- und Unfallversicherung laufen weiter - falls Sie die Freistellung schriftlich vereinbart haben. Netter Nebeneffekt: Wer zwölf Monate nur das halbe Gehalt bekommt, weiß hinterher sein volles Gehalt umso mehr zu schätzen. Haben Sie jedoch mehr als einen Monat unbezahlten Urlaub genommen, müssen Sie sich um Ihre Sozialversicherungen selber kümmern. Wollen Sie auf Weltreise gehen, müssen Sie außerdem den Umfang des Versicherungsschutzes klären.

4. Aufgaben übergeben

Bevor Sie sich verabschieden, sollten Sie Ihre wichtigsten Ansprechpartner einweihen. Wenn möglich, bringen Sie sie mit Ihren Vorgesetzten und Kollegen zusammen. Denn wenn Ihr Chef sich während Ihrer Auszeit auch noch mit Ihren Aufgaben rumärgern muss, wird das seine Freude auf Ihre Rückkehr deutlich abschwächen. Vergessen Sie außerdem die Abwesenheitsnotiz nicht. Und: Gehen Sie mit Ihrer Vorfreude nicht allzu sehr im Kollegenkreis hausieren - das zieht schlimmstenfalls nur Neider an.

5. Rückkehr organisieren

Arbeitsrechtler raten dringend dazu, einen Sabbatical-Vertrag abzuschließen. Dort sollte vor allem geklärt werden, ob Sie während Ihrer Freistellung weiterhin Einkommen beziehen. Der Vorteil: Sie haben wenigstens etwas Geld, müssen sich nicht selbst krankenversichern und zahlen weiter in die Altersvorsorge ein. Außerdem sollte der Vertrag die Modalitäten Ihrer Rückkehr klären. Oder konkret: ob Ihr unbefristeter Vertrag danach sofort weiterläuft.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%