Bildung Lebenslanges Lernen als Potenzial für Unternehmen

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Wichtiges und Unwichtiges

Was Ihr Chef sagt – und was er meint
Da sind wir dran Quelle: Fotolia
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Doch das Lernen fiel ihm nicht schwer: Zum einen, weil er „wirklich brennende Lust auf das Studium“ hatte, wie Lauth rückblickend sagt. Zum anderen, weil er als Physiker einen Bezug zur Mathematik hatte und sich an einer Berufsakademie schon einmal in BWL weitergebildet hatte.

„Was ich lerne, hängt immer davon ab, was ich schon weiß und kann“, sagt Lernforscherin Elsbeth Stern von der ETH Zürich. Kinder verfügen über weniger Wissen, sind aber meist neugieriger, angstfreier und weniger risikoscheu und lassen sich deshalb eher auf Neues ein. Erwachsene hingegen können aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrung Wichtiges schneller von Unwichtigem unterscheiden, ihre Leistung besser reflektieren und ihre Kompetenz einschätzen. „Vor- und Nachteile des Lernens im Alter halten sich die Waage“, sagt Stern, „entscheidend ist, was man draus macht.“

Andreas Lauth hat etwas draus gemacht: Er hat den MBA ohne Probleme bestanden und sitzt bei Bauerfeind inzwischen im Vorstand, zuständig für Produktion, Einkauf und Logistik.

Welche Branchen überdurchschnittlich zahlen
Biotechnologie Quelle: dpa
Steuerberatungen und Wirtschaftsprüfer Quelle: dapd
Auto- und Zuliefererindustrie Quelle: dpa
Luftfahrtbranche Quelle: dpa
Maschinenbau
Telekommunikation Quelle: dapd
Halbleiterbranche Quelle: dpa

Dass sich Mitarbeiter so für ihr Weiterkommen engagieren, will man auch bei Itemis fördern: Das mittelständische IT-Unternehmen aus dem westfälischen Lünen hat das sogenannte 4+1-System eingeführt. Das Arbeitszeitmodell erlaubt es jedem Angestellten, einen Tag pro Woche zur persönlichen Weiterentwicklung zu nutzen. Was genau darunter fällt, hat der Vorstand bewusst offengelassen. Und diesen Vertrauensvorschuss honorieren die Mitarbeiter: Sie nutzen den Freiraum keinesfalls nur rund um die Itemis-Kernkompetenz Softwareentwicklung oder gar zum Faulenzen. Manche Mitarbeiter nehmen an gemeinnützigen Projekten teil, andere probieren in Arbeitsgruppen neue Technologien aus, wieder andere schreiben Bücher und Fachartikel.

Vor einigen Jahren hatten die Itemis-Chefs eine weitere Idee, um die Mitarbeiter weiterzubilden: Sie wollten ihnen Englischunterricht gönnen, doch die Kurse kamen nicht allzu gut an. Seit zwei Jahren wird der Unterricht in der Firmenzentrale von den Angestellten selbst organisiert und gestaltet, inzwischen sind die Seminare gut besucht.

Man lernt eben nie aus.

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