Die Business-Casual-Kombination
„Die wenigsten Männer beherrschen die Kunst, lässig aber trotzdem souverän aufzutreten“, sagt Stil-Experte Roetzel. Er empfiehlt deutschen Managern, einen Blick nach Italien zu werfen. Dort tragen Männer oft eine Kombination aus dunkelblauem Sakko und grauer Tuchhose als Business-Casual. Für Frauen bietet sich ein Blazer mit einem Bleistiftrock und Bluse an. Wer auf Hosen besteht, sollte ein gut geschneidertes Modell wählen, das richtig sitzt.
Der Mantel
Gerade in Deutschland stehen bei der Wahl des richtigen Mantels praktische Argumente oft vor den optischen. Für den Modeexperten ein absolutes No-Go. „Outdoorjacken oder Anoraks wirken kindisch und unprofessionell“, sagt Bernhard Roetzel.
Stattdessen sollten Damen und Herren in einen hellen Gabardine-Mantel mit einknöpfbarem Wollfutter für kalte Tage, zum Beispiel als Slipon mit Raglanschulter oder in einen Trenchcoat investieren. Dieses Modell passt immer und ist vor allem zeitlos. Für den Schnitt gilt auch hier: Der Mantel soll eher körpernah geschnitten sein.
Die Schuhe
„Der Schuh ist generell sehr wichtig. Er sollte immer rahmengenäht sein und einen klassischen Schnitt haben, für Männer etwa einen Monk, Cap Toe oder Half Brogue“, sagt Cove & Co-Chef Tücking. Für Roetzel ist der schwarze, rahmengenähte Oxford-Schuh das Muss in jedem Kleiderschrank. „Dieser Schuh ist unverzichtbar zum dunklen Businessanzug“, sagt er.
Idealerweise besitzt jeder Mann gleich drei bis fünf Paar gute Schuhe. Natürlich immer auf Hochglanz poliert. Und dazu auch gleich ein Paar Gummigaloschen zum Schutz.
Jede Frau hingegen sollte ein Paar schlichte, schwarze Pumps mit mittelhohem Absatz besitzen. „Am besten im Stil des Modell „Vara“ von Salvatore Ferragamo - das Original tut es natürlich auch“, empfiehlt Roetzel. Denn ein bisschen Dekor bei Business-Pumps schadet nicht, genauso wenig wie Qualität. Völlig fehl am Platz sind hingegen Bequemschuhe oder zu hohe Absätze im Job.
Die Accessoires
Für Frauen und Männer im Berufsleben unverzichtbar: Eine hochwertige Aktentasche aus Leder. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass das Modell schlicht ist und keine auffälligen Verzierungen oder markante Logos aufweist. Dann kauft man ein Stück für die Ewigkeit. Absolut Tabu sind Rucksäcke oder billige Laptoptaschen – auch wenn Deutsche-Bank-Co-Chef Anshu Jain immer einen Rucksack bei sich zu tragen pflegt.
Frauen und Männer gleichermaßen sollten zusätzlich in eine schlichte Armbanduhr investieren. „Eine Schweizer Automatikuhr gilt weltweit als Teil der Businessuniform“, erklärt Roetzel. Ob Stahl, Gold oder Bicolor – das ist dem persönlichen Geschmack überlassen. Brillanten hält der Stil-Experte für übertrieben, klobige Fliegerchronographen oder Taucheruhren ebenfalls.
Das hat sich in den letzten Jahren geändert. War früher die goldene Rolex das ultimative Statussymbol im Job, setzen Männer und Frauen heute eher auf Understatement und kaufen in kleineren Manufakturen.
Männer sollten zudem unbedingt eine dunkelblaue Krawatte, beispielsweise aus Seidengrenadine, besitzen. Der dunkelblaue Binder, zum Four-in-hand-Knoten geschlungen, ist der beste Begleiter des dunklen Anzugs. Das passt immer und überall.
Frauen sollten hingegen in ein Seidentuch mit handrollierter Kante investieren. Zum Beispiel in einen Klassiker des Nobelherstellers Hermès. Je nach Statur als großes Carré oder - bei zierlichen Frauen - als Pochette Gavroche. Graphische Muster sind Motiven vorzuziehen.