Die letzten ihrer Art Sterbende und ausgestorbene Berufe

Die Neuerungen der Technologie aber auch der gesellschaftliche Wandel haben viele Berufe verdrängt, die in früheren Zeiten zum Alltag gehörten. Manche von ihnen leben in Familiennamen fort.

Stellmacher, auch Wagner oder RadmacherEr stellte die Räder, aber auch ganze Wagen und andere Geräte aus Holz her.  Im Eisenbahnboom des späten 19. Jahrhunderts waren Stellmacher als Waggonbauer noch begehrt. Auch in den ersten Jahren der Autoindustrie. Seit der Einführung industrieller Fließbandfertigung stirbt die Stellmacherei aus. Quelle: Creative Commons-Lizenz
HarzerMit den „Hartzern“ des Sozialstaats hat der frühere Harzer nichts gemein. Er bekam nichts geschenkt, sondern sammelte in den Wälder Baumharz, das zur Herstellung von Teer und Terpentin notwendig war. Dafür musste er die Rinde der Bäume teilweise entfernen und den Stamm so einschneiden, dass er das Harz auffangen konnte. Auf ähnliche Weise wird in Südostasien auch Kautschuk gewonnen. Quelle: dpa
KöhlerKöhler waren ähnlich wie Harzer wenig angesehen. Sie lebten wo sie arbeiteten – im Wald. Aus Holz Holzkohle zu machen ist sehr aufwendig. In besonderen, aufgeschichteten Öfen muss das Holz kontinuierlich bei 300 Grad gehalten werden. Eine rußige Angelegenheit. Quelle: Creative Commons-Lizenz
Küfer, auch Küfner, Fassbinder, BöttcherIn vorindustrieller Zeit ein unverzichtbarer Beruf in jeder Stadt. Er stellte Bottiche, Kübel und Fässer her. Hergestellt werden all diese Gefäße aus Dauben, speziell geformten Holzstücken, die mit eisernen Reifen zusammengehalten werden. Quelle: Creative Commons-Lizenz
HaderlumpEr wanderte durchs Land und suchte alte Kleidung und Stoffreste zusammen. Leinenstoffe waren bis ins 18. Jahrhundert der einzige Rohstoff zur Herstellung von Papier. Durch die Industrialisierung der Textilienherstellung und die Ausbreitung der Papierherstellung aus Holz, verlor die Lumpensammlerei an Bedeutung. Quelle: Creative Commons-Lizenz
(Kammer)DienerHausgesinde (auch "Domestiken"), also persönliche Angestellte, die für ihren „Herrn“  häusliche Pflichten erfüllen, die dieser nicht ausüben kann oder möchte, leisten sich heute selbst die Reichsten der Reichen kaum noch.  Quelle: Creative Commons-Lizenz
TürmerLängst ausgestorben ist dieser wichtige aber dennoch als „unehrlich“ empfundene Beruf. Türmer nannte man im Mittelalter den Wächter, der von einem Turm aus die Stadt und die Umgebung beobachtete. Er musste vor Hausbränden und anderen Unfällen, aber auch vor herannahenden feindlichen Soldaten und Räuberbanden warnen. Quelle: Creative Commons-Lizenz
SchriftsetzerBücher und andere gedruckte Texte wurden bis in die 1990er Jahre mit Bleisatz-Druckvorlagen hergestellt. Jahrhundertelang geschah das per Hand aus dem Setzkasten. Im 20. Jahrhundert meist mit der Linotype-Setzmaschine. Seit 1998 gibt es den Beruf nicht mehr.  Als Nachfolger gilt der Beruf des Mediengestalters. Quelle: Creative Commons-Lizenz
SchattenrissschneiderVor der Erfindung der Photographie war der Schattenriss (auch Silhouette genannt) eine preiswerte Alternative zum gemalten Porträt. Beliebt war der Schattenriss vor allem in der Zeit vor der Französischen Revolution und dann wieder in der Biedermeier-Zeit. Quelle: Creative Commons-Lizenz
RohrpostbeamtinEs waren fast ausschließlich Frauen, die in der zweiten Hälfte des 19. und den ersten zwei Dritteln des 20. Jahrhunderts den Rohrpostverkehr überwachten. Die Rohrpost beförderte kleine, zylindrische Behältern mittels Druckluft in kleinkalibrigen Röhren. Große Netze von teilweise mehreren hundert Kilometern Länge entstanden in einigen Großstädten, zum Beispiel Berlin. Daneben existierten auch kleinere Anlagen, die innerhalb eines Gebäudes oder zwischen mehreren benachbarten Gebäuden kleinere Gegenstände mittels Rohrpost automatisiert transportierten. Quelle: dpa
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