Als ich vor langer Zeit eine Top-Position im europäischen Ausland übernehmen wollte, hörte ich von meinen Vorgesetzten: "Für so einen Job ist eine Frau nicht taff genug." Konsequenz und Härte sind keine Eigenschaften, die Männer einer Frau zuschreiben. Und so sagten auch meine männlichen Kollegen: "Als Mann wärst du schon weiter." Diese beiden Sätze hätten mich entmutigen können. Haben sie aber nicht - im Gegenteil. Sie haben mich gestärkt.
Ich habe erkannt, dass ich nur zwei Optionen hatte: Entweder ich kapituliere, oder ich entscheide mich, nicht aufzugeben, und nehme den Konkurrenzkampf um Top-Positionen an. Die Wahl fiel mir nicht schwer, und der Leitsatz "Niemals aufgeben" wurde zum Credo meines Berufslebens.
Frauen müssen erkennen, dass es oft gar nicht an ihren Qualifikationen liegt, wenn sie bei personellen Entscheidungen auf der Führungsebene nicht bedacht werden. Sondern daran, dass sie selbst nicht an sich glauben.
Frauen sollten ihre Kompetenzen selbstsicher präsentieren, Förderung sowie Aufstieg einfordern und dürfen sich vor allem nicht scheuen, schwierige Aufgaben anzunehmen. Wenn man mich vor zwei Herausforderungen gestellt hat, habe ich mich grundsätzlich für die schwierigere entschieden. Denn diese bot die wirklich große Chance, sich zu beweisen und sich von der Konkurrenz abzuheben.