Am 21. März ist Equal Pay Day in Deutschland. Das Datum markiert das Ende des Zeitraums, den Frauen in einem Land über das Jahresende hinaus arbeiten müssen, um auf das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. In Deutschland beträgt die (unbereinigte) Lohnlücke zwischen den Geschlechtern 22 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt anlässlich des Aktionstags mit. Der durchschnittliche Bruttolohn der Frauen lag pro Stunde bei 15,56 Euro, während Männer auf 19,84 Euro kamen.
Gender Pay Gap im Ländervergleich
In Estland ist der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen mit 27 Prozent am höchsten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Auch in Österreich ist das Gehalt unterschiedlich gleich verteilt. Die Lohnlücke liegt bei 24 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Hohe Gehaltsunterschiede sind auch in der Bundesrepublik vorzufinden: 22 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Auch in Großbritannien werden die Angestellten scheinbar nicht unabhängig vom Geschlecht bezahlt. Die Gender Pay Gap liegt bei 20 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Im Durchschnitt liegen die Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern in Europa bei 16 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Die Auswertung für Spanien entspricht dem europäischen Durchschnitt. Hier liegt die Lohnlücke ebenfalls bei 16 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Die unbereinigte Lohndifferenz zeigt an: auch in Schweden liegt die Differenz zwischen den durchschnittlichen Löhnen der Männer und Frauen bei 16 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Bei den Nachbarn in Frankreich liegt der Gehaltsunterschied mit 15 Prozent rund sieben Prozent unter den Ergebnissen Deutschlands.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Obwohl Portugal stark unter der Schuldenkrise zu leiden hat, ist die Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern mit 13 Prozent verhältnismäßig gering.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Besonders überraschend ist die kleine Lohnlücke von nur sechs Prozent im krisengebeutelten Italien.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
In Polen ist die monetäre Gleichberechtigung mit am höchsten. Die Lohndifferenz beträgt nur fünf Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Spitzenreiter ist mit einem Gehaltsunterschied von nur zwei Prozent Slowenien. Hier spielt das Geschlecht des Arbeitnehmers am wenigsten eine Rolle.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Bereits seit vier Jahren ist die Differenz zwischen den Männer- und Frauenlöhnen damit gleich groß geblieben. Die Unterschiede in verschiedenen Ländern in der EU basieren auf Daten aus dem Jahr 2011. Demnach sind die Unterschiede nur noch in Österreich (24 Prozent) und Estland (27 Prozent) größer als in Deutschland, selbst in den Krisenländern Spanien (16 Prozent), Portugal (13 Prozent) und Italien (6 Prozent) sind sie aber geringer. Spitzenreiter der monetären Gleichberechtigung sind die osteuropäischen Länder Polen (5 Prozent) und Slowenien (2 Prozent). Dort werden die Beschäftigten noch am ehesten unabhängig vom Geschlecht bezahlt.
In die Statistik fließen die durchschnittlichen Bruttostundenlöhne von Männern und Frauen ein. Dabei werden unabhängig von Position oder Branche, Ausbildung oder Arbeitsvertrag alle durchschnittlichen Männerlöhne mit allen durchschnittlichen Frauenlöhnen verglichen – auf diese Weise wird die unbereinigte Lohndifferenz berechnet.
Die bereinigte Lohnlücke dagegen ist etwas kleiner. Sie beträgt für Deutschland aktuell acht Prozent. Dabei werden alle Faktoren berücksichtigt, die vergleichbar sind: Branche, Beruf, Qualifikation, Position. Auf diese Weise wird stärker deutlich, ob Frauen allein wegen ihres Geschlechts in der Bezahlung benachteiligt wurden, oder wegen etwaiger schlechterer Qualifikationen oder Besonderheiten der Berufswahl.
Dieser Artikel ist zuerst auf Zeit Online erschienen.