Hirnforschung Ohne Belohnung läuft gar nichts

Seite 3/4

Wie man Veränderungen den Weg frei macht

Welcher Manager-Typ sind Sie?
Eine Statue von George Washington Quelle: AP
Warren Buffett Quelle: dpa
William Howard Taft Quelle: dpa
Mutter Teresa Quelle: REUTERS
Donald Trump Quelle: REUTERS
Woody Allen Quelle: dapd
Elvis Presley Quelle: AP

Kennen Sie Beispiele dafür, dass so eine Verhaltensänderung zur Bewahrung der Lebensgrundlagen erfolgreich angestoßen wurde?

Roth: Ich habe seit dreißig Jahren ein Haus in der Toskana. Als ich das erwarb, schmissen die Menschen ihre Kühlschränke und alles, was sie nicht mehr brauchten, einfach so in die Landschaft. Und heute ist das eine der saubersten Gegenden, teilweise besser als bei uns hier. Warum? Weil man es den Menschen leicht gemacht hat, indem man überall Container hingestellt hat. Die Leute wollen wegwerfen und suchen den Weg des geringsten Widerstands. Man muss immer die nächste Möglichkeit der kleinen Veränderung der Verhältnisse suchen. Und dann noch eine kleine und noch eine. Denen zu sagen "Ihr müsst Müll einsparen!" wäre damals aussichtslos gewesen.

De Haan: Natürlich haben wir große Wandlungsprozesse durchgemacht. Die ganzen enormen Veränderungen seit der Industrialisierung. Nur dauern solche Prozesse Jahrzehnte. Und der Klimawandel lässt uns diese Zeit nicht. Wir können uns diese langsame, habituelle Veränderung in Nuancen nicht leisten. Die Frage, die uns relativ ratlos lässt, ist, wie wir das beschleunigen können.

Roth: Und umgekehrt ist es ja auch ein Problem, dass wir negative Trends nicht stoppen können. Nehmen sie die Kinderlosigkeit in allen europäischen Ländern.

So geht es der Winterdepression an den Kragen
Licht ist wichtigDie Wintertage sind in Mitteleuropa kurz. Wer kann, sollte die wenigen hellen Stunden am Tag nutzen und so viel Licht wie möglich tanken. Zu wenig Helligkeit ist meist der Grund für Winterdepressionen, der Körper stellt sich schneller auf das Schlafen ein und produziert verstärkt das Schlafhormon Melatonin. Schon ein kleiner Spaziergang hilft, sogar an Schlecht-Wetter-Tagen. Sogar dann liegt die Lichtstärke draußen noch bei 2000 Lux. In beleuchteten Räumen ist es zwischen 500 und 600 Lux hell. Im Norden Europas, wo es bekanntlich noch dunkler ist, versuchten Stockholmer Gastronomen aus dem Lichtmangel eine Geschäftsidee zu schlagen und eröffneten das sogenannte Lichtcafé. Hier saß man in grellem UV-Licht und genoss seinen Cappuccino. Richtig rentiert hat sich die Idee nicht. Das Café musste inzwischen wegen zu hoher Mieten geschlossen werden. Quelle: dpa
LachenLachen ist mit die beste Medizin gegen den Winterblues. Studien haben gezeigt, dass beim Lachen Serotonin also Glückshormone ausgeschüttet werden. Das regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Am besten trifft man sich mit Freunden auf einen Spieleabend, schaut sich eine Komödie im Kino an oder besucht mal wieder das Kabarett. Das hilft. Quelle: dpa
SportSport hält nicht nur fit, Sport macht gute Laune. Durch die Bewegung kommt der Stoffwechsel in Schwung. Der Körper schüttet Hormone wie Endorphin, Dopamin und Serotonin aus. Das macht gute Laune. Doch Vorsicht: Wer im Winter gerne Sport treibt, sollte ein paar Regeln beachten. Diese finden sie hier. Quelle: dpa
Ab ins WarmeWer einen tropischen Indoor-Garten in seiner Stadt hat (wie hier im Leipziger Zoo), sollte die Gelegenheit nutzen und ein bisschen Wärme tanken. Das tut den Knochen und der Seele gut. Quelle: dpa
Beauty-TagWenn es draußen schon grau und hässlich ist, kann man doch wenigstens etwas für die eigene Schönheit tun. Eine vitaminreiche Maske sorgt für Entspannung, reinigt die durch Heizungsluft geplagte Haut und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Quelle: AP
Wellness purSich einmal richtig durchkneten lassen - der Winter ist genau die richtige Zeit für das Verwöhnprogramm. Dabei bietet sich sowohl die schnelle halbstündige Massage in der Mittagspause als auch der Besuch einer Saunalandschaft oder eines Dampfbades an. Quelle: dpa/dpaweb
ShoppingDem grauen Tag einen bunten Schal entgegen setzen, so macht Winter Spaß. Frei nach dem Motto "Gönn dir was" ist shoppen in der Winterzeit eine gute Alternative, um aus dem Haus zu kommen. Am besten lässt es sich in beheizten Malls einkaufen - und das, wenn möglich unter der Woche, wenn die Läden nicht ganz so überlaufen sind. Quelle: dpa

Sind nicht leider Schmerzen der wirkungsvollste Verursacher von Wandel? Wenn die Menschen den Klimawandel wirklich am eigenen Leibe spürten, würden sie sich vielleicht eher ändern.

Roth: Dann ist es zu spät.

De Haan: Außerdem sind Katastrophen in der Regel ein schlechter Ratgeber. Aus denen lernen wir oft nicht viel. Dass wir aus der Katastrophe des Nationalsozialismus rausgekommen sind, haben wir Deutschen nicht unserer eigenen Einsicht zu verdanken. Oder nehmen wir lieber das Beispiel von Fukushima in Japan. Trotz der Katastrophe haben die Japaner gerade eine Regierung gewählt, die weiter Atomkraftwerke betreiben will.

Aber bei uns in Deutschland hatte die Katastrophe einschlagende Wirkung…

Haan: Wir hatten noch den Echo-Effekt von Tschernobyl im Kopf.

Roth: Sie sagen es. In der Neurobiologie gibt es das Second-Hit-Modell: Der zweite Einschlag hat oft die entscheidende Wirkung, weil der erste noch latent war.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%