Ingenieur allein reicht nicht Ohne unternehmerisches Denken keine Karriere

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Den Masterabschluss als Karriere-Booster

Im Bereich des globalen „Product Life-Cycle Data Managements“ von Festo geht es um technische und qualitative Aspekte rund um Produkte der Automatisierungstechnik. Und deren Kosten. „Das Material soll weltweit hohe Anforderungen erfüllen und gleichzeitig einen möglichst geringen Aufwand vor Ort erfordern, sodass administrative Kosten im Rahmen bleiben. Hier sind weltweit hohe Einsparpotenziale möglich“, sagt der Masterstudent, der zeitgleich bei Festo beschäftigt ist.

Den Master macht er, weil er glaubt, dass ihm der Titel für seinen späteren Karriereweg helfen wird.

Erfahrungen im Ausland sammeln als Karriere-Voraussetzung

„Inhaltlich ist der Unterschied gar nicht mehr so groß“, sagt Soysal, der Problemstellungen gerne analytisch angeht. Das Auslandspraktikum für Festo in den USA sei ein weiterer wichtiger Baustein für das Berufsleben gewesen. „Es war wichtig zu sehen, wie Menschen an anderen Standorten arbeiten. Auch für mein Englisch war der Aufenthalt ideal.“ Mit der Studium der Technischen BWL hat Soysal für sich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Technische Produkte zu verstehen und sie betriebswirtschaftlich einzuordnen fällt ihm heute deutlich leichter. „Ingenieure und Betriebswirte sprechen manchmal verschiedene Sprachen. Ich sehe mich da als Vermittler, der beide Seiten versteht.“

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Auch Manfred Greisel verband Technik und Betriebswirtschaft für seine Karriere in idealer Weise. Besonders wichtig für ihn: Erfahrungen im Ausland sammeln. So verbrachte er während seines nebenberuflichen MBA-Studiums 2014 zwei Monate in Pittsburgh. Die Universität Augsburg, an der der Chemie-Ingenieur damals eingeschrieben war, hat mit dieser US-Hochschule eine Kooperation. Die Investition von knapp 30.000 Euro und seinem gesamten Jahresurlaub für die Zeit im Ausland hat sich gelohnt.

Aktiv mitgestalten, statt Befehle ausführen

Seit seinem Diplom an der TU München 2010 arbeitet Greisel bei Wenger Engineering, einem Spezialisten für thermodynamische Simulationsprozesse in Ulm mit knapp 30 Mitarbeitern. Dank des MBA-Abschlusses stieg er dort zum Teamleiter mit Personalverantwortung für zehn Kollegen auf. Heute ist Greisel für das operative Geschäft verantwortlich und betreut Projekte auf drei Kontinenten. Seine Kunden sind unter anderem Toyota, Honda, Daimler R&D und der amerikanische Automobilverband. „Ohne das betriebswirtschaftliche Know-how und meine Zeit in den USA wäre ich nicht da, wo ich heute bin“, sagt der 31-Jährige.

„Heute gestalte ich die Firma aktiv mit“, freut sich Greisel. Er hatte als zweiter Ingenieur bei Wenger Engineering angefangen und arbeitet nun sehr eng mit der Geschäftsführung zusammen. Beim Mittelständler fühlt sich der Experte für Simulationen sehr wohl: „Ich bin keine kleine Nummer in einem Großraumbüro, ich habe Aufstiegschancen und sehe die Ergebnisse meiner Arbeit.“

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