Jobanfang Die Todsünden in der Probezeit

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Selbst die Brocken hinwerfen

Das ABC der Bürolästereien
Autonom agierende Einheit (AAE)Kollege, der sich grundsätzlich nicht mit Kollegen abspricht und alleine vor sich hinwurstelt, der AAE ist eine Sonderform des Büroautisten. Nicht zu verwechseln mit der Autonom theorisierenden Einheit (ATE). Dabei handelt es sich um einen Kollegen, der den ganzen Tag Luftschlösser baut oder Konzepte entwickelt, die eigentlich niemand braucht.Die Quelle dieser und weiterer Umschreibungen für geliebte oder ungeliebte Kollegen-Typen ist übrigens das im Kiepenheuer und Witsch erschienene Buch "Kollegen sind die Pest" von Jochen Leffers. Quelle: Fotolia
Beamtenmikado-SiegerBeim Beamtenmikado gilt: Wer sich zuerst bewegt, verliert. Manche gewinnen immer. Quelle: Fotolia
BüroflakKopf einziehen: Büroflaks sind Mitarbeiter, die bei Wutausbrüchen schreiend, fauchend und spuckend Stifte, Tesa und ähnliche Kleinteile durch den Raum feuern. Brennen ihnen alle Sicherungen durch, greifen sie manchmal auch zu schwerem Gerät wie Tastaturen oder Klapprechnern. Quelle: Fotolia
ChefzäpfchenWenn Sie wissen, was ein Zäpfchen ist und wo man es sich in der Regel hinschiebt, erklärt sich der Begriff von selbst. Quelle: Fotolia
DiplomstümperDer Kollege neben Ihnen hat an allen namhaften Universitäten studiert, zahlreiche Doktortitel - und kann trotzdem nichts? Theoretisch top, praktisch flop? Ohne Hilfe würde er sich vermutlich morgens noch nicht einmal vernünftig waschen und anziehen? Da haben Sie ihn - den Diplomstümper. Titel und Ausbildung allein sagen nämlich nicht immer etwas über Fähigkeiten aus. Quelle: Fotolia
E-Mail-PostboteDieser Kollegentyp läuft jeder seiner E-Mails hinterher. Gespräche mit ihm beginnen mit dem Satz: "Ich habe dir gerade eine E-Mail geschickt." Danach erzählt er ausführlich, was in der E-Mail stand. Quelle: Fotolia
FlurdezernentDen Flurdezernent kennt man im ganzen Gebäude - vom Pförtner bis zur Teppichetage. Seine Meinung gibt er nämlich gern lautstark und mitten im Flur zum Besten, damit ihn jeder hören kann. Dabei ist es egal, ob er sich über das gestrige Fußballspiel, die Unternehmenszahlen oder neue Arbeitsanweisungen echauffiert. Quelle: Fotolia

Doch gelten die Anpassungsregeln nicht nur für den Neuankömmling. Auch das Unternehmen hat mit der Stellenausschreibung oder den Aussagen im persönlichen Gespräch Zusicherungen zum Aufgabenbereich, zu Abläufen und Betriebskultur abgegeben. Sollten diese Aussagen sich als völlige Fantasiegespinste herausstellen, hat auch der Mitarbeiter während der Probezeit die Möglichkeit, ohne ausführliche Angabe von Gründen kurzfristig zu kündigen.

Doch auch hier gilt: Vorher genau überlegen, wie man diesen Schritt nach innen und nach außen kommunizieren will. Grundsätzlich vermeiden sollten Arbeitnehmer, verbrannte Erde zu hinterlassen. Sonst ist der Ruf in der Branche schnell ruiniert. Also nicht wutentbrannt alles hinwerfen oder gar beim nächsten Vorstellungsgespräch über den alten Arbeitgeber lästern.

Stattdessen die Flucht nach vorn antreten und das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Sachlich erklären, warum man doch nicht zueinander passt oder sich etwaige Konflikte nicht auflösen lassen. Auch der Zeitpunkt ist entscheidend. Ist das Arbeitsverhältnis schon nach ein paar Wochen vorbei, lässt sich diese Etappe im Lebenslauf noch verschweigen. Dauert die Probezeit hingegen schon einige Monate an, sollte die Begründung für den potenziellen neuen Arbeitgeber schon differenzierter ausfallen, als: „Es war alles ein großer Irrtum“.

Der Austausch mit dem Vorgesetzten sollte während der Probezeit regelmäßig erfolgen, denn manche Todsünde entsteht so erst gar nicht: Denn wie so oft, fehlt auch beim Einarbeiten einer neuen Kraft die Zeit, sich ausreichend zu kümmern. Klar, dass Frustration auf beiden Seiten entstehen kann. Im gegenseitigen Einvernehmen kann das Arbeitsverhältnis in einen Projektvertrag abgeändert werden, der planmäßig endet und ein wohlwollendes Arbeitszeugnis beinhaltet.

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