Jobsuche Zehn besonders gefragte Jobs
Sichere Jobs sind eher die Ausnahme als die Regel. Doch wo lohnt sich eigentlich noch der Einstieg und welche Jobs sind besonders beliebt? Eine Übersicht der gefragtesten Jobs.
Arzt
In den meisten Industrieländern wachsen die Gesundheitskosten schneller als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). 2030 soll der Anteil der Gesundheitswirtschaft am BIP von derzeit 10 auf knapp 13 Prozent klettern, resümierte kürzlich ein Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums. Schon heute fehlen Fachkräfte in Krankenhäusern und ländlichen Arztpraxen, aufgrund der demografischen Entwicklung werden qualifizierte Mediziner auch künftig händeringend gesucht. Und das nicht nur für die Behandlung von Patienten, sondern auch in der freien Wirtschaft – etwa bei Pharmakonzernen oder Beratungsunternehmen.
Voraussetzung: Ein Humanmedizinstudium dauert in der Regel sechs Jahre – Bedingung für eine Stelle als Assistenzarzt. Der Trend geht allerdings hin zu deutlich mehr Praxisanteil. So führt beispielsweise die Charité Berlin in diesem Wintersemester ein neues Medizin-Studium ein, in dem sie den theorielastigen Regelstudiengang mit dem praxisorientierten Reformstudiengang zusammenlegt.
Einstiegsgehalt: Etwa 45.000 Euro
Bild: dpa
Bauingenieur
Immobilien gehören zu den größten Energieverschwendern: Nach Angaben der Bundesregierung sind sie für ein Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich. Wissenschaftler schätzen, dass energieeffizientes Bauen bis zu 80 Prozent Energie sparen könnte. Daher sind Bauingenieure gefragt wie nie.
Voraussetzung: Die meisten Technischen Universitäten bieten sowohl Bachelor- als auch Master-Studiengänge, darunter die TU Darmstadt und die TU München. Gebäudesanierung ist ein Schwerpunkt des Bauingenieur-Studiums. Neben fachlicher Eignung brauchen Bauingenieure vor allem Teamgeist in der Zusammenarbeit mit Architekten und Elektrikern.
Einstiegsgehalt: 35.000 bis 45.000 Euro
Bild: AP
Elektrochemiker
Derzeit ist nur eines von 100 Autos mit alternativen Antrieben unterwegs. Doch bereits im Jahr 2020 wird es jedes zehnte sein, erwartet die Unternehmensberatung Bain & Company. Bedingung dafür ist allerdings auch eine funktionierende Batterie, denn sie speichert die Energie, mit der das Auto fährt – und an ihrer Entwicklung tüfteln Elektrochemiker in den Laboren der Autokonzerne. Vorteil der Forscher: Je stärker der Fokus von der Batterie auf die Brennstoffzelle umschwenkt, desto stärker sind sie gefragt.
Voraussetzung: Elektrochemiker absolvieren in der Regel zunächst ein Chemie-Studium mit einer entsprechenden Spezialisierung. Nicht selten promovieren sie anschließend noch. 2008 erhielt die Uni Münster eine Stiftungsprofessur für Angewandte Materialwissenschaften. Dort liegt der Fokus vor allem auf der Weiterentwicklung der sogenannten Lithium-Ionen-Batterie.
Einstiegsgehalt: Mit Promotion etwa 65.000 bis 70.000 Euro
Bild: AP
Elektroingenieur
Wissenschaftler sind überzeugt: Die Zukunft der Handelskonzerne liegt in „Radio-Frequency Identification“, kurz RFID. Bisher wird die Technologie hauptsächlich im Einzelhandel und in der Logistik eingesetzt. Die elektromagnetischen Wellen erleichtern vor allem die Verteilung der Produkte in den Märkten. Die deutsche Metro setzt die Technik schon heute für viele Verkaufsgüter ein. Nach Angaben von McKinsey wird der RFID-Markt in Deutschland bis 2016 jährlich um durchschnittlich 19 Prozent wachsen. Elektroingenieure, die sich mit der Hochfrequenztechnologie auskennen, sind schon heute begehrt.
Voraussetzung: In der Regel empfiehlt sich ein Studium für Elektroingenieurwesen oder Nachrichtentechnik. Die renommiertesten Ausbildungsstätten sind die RWTH Aachen, die TU München oder die TU Berlin. Den Feinschliff bekommen die Studenten beispielsweise an einem der Fraunhofer-Institute.
Einstiegsgehalt: 45.000 bis 55.000 Euro
Bild: AP
Fotovoltaik-Experte
Die Unternehmensberatung Roland Berger prognostiziert der Fotovoltaik-Branche derzeit ein weltweites Wachstum von 35 Prozent pro Jahr. Hinzu kommt: Aufgrund der globalen Konkurrenz sehen sich insbesondere die deutschen Hersteller gezwungen, die Kosten zu senken und sich auch technologisch weiterzuentwickeln. Dementsprechend optimistisch klingt die Prognose des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik: Die Experten rechnen damit, dass sich der Personalbedarf der Branche bis zum Jahr 2020 mindestens verdoppeln wird. Physiker, die sich auf den Bereich Fotovoltaik spezialisiert haben, müssen daher nicht lange nach einer Stelle suchen.
Voraussetzung: Ein abgeschlossenes Physik-Studium und hohe Flexibilität gehören zu den -Grundvoraussetzungen, die jeder Bewerber mitbringen sollte. Viele Absolventen spezialisieren sich nach dem Abschluss -zusätzlich noch in einer anschließenden -Promotion auf den Bereich Fotovoltaik. An den Universitäten in Halle, Ulm oder Oldenburg können Studierende entsprechende Schwerpunkte wählen.
Einstiegsgehalt: Etwa 50.000, mit Doktortitel 80.000 Euro
Bild: AP
IT-Sicherheitsexperte
Viele Unternehmen haben ihre Daten in den vergangenen Jahren ins Internet verlagert. Stichwort: Cloud Computing. Daher wächst der Bedarf an Experten, die die Systeme schützen können. 2009 hatte der deutsche Markt für IT-Sicherheit ein Volumen von 2,75 Milliarden Euro, errechnete die Unternehmensberatung Booz & Company im Juli. In den kommenden Jahren soll er jährlich um etwa zehn Prozent wachsen. Davon profitieren auch IT-Sicherheitsexperten, die für Softwarekonzerne Programme zum Schutz von Daten entwickeln oder für Banken und Behörden Angriffe von außen abwehren.
Voraussetzung: Gängig ist ein Informatik-Studium, aber auch Physiker oder Mathematiker können sich spezialisieren. Die TU Darmstadt bietet etwa einen Studiengang „Master in IT-Sicherheit“ an. Einen ähnlichen Schwerpunkt gibt es in Deutschland sonst nur an der Ruhr-Universität in Bochum. Unternehmen achten bei der Einstellung vor allem darauf, dass Absolventen sich in die Überlegungen potenzieller Angreifer hineinversetzen können – also erkennen, wo das System seine Lücken hat, und diese schließen.
Einstiegsgehalt: 45.000 bis 50.000 Euro
Bild: dpa
Maschinenbauer
Dem deutschen Maschinenbau fehlen derzeit 5000 Facharbeiter und bis zu 5000 Ingenieure, warnte Thomas Lindner, Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, kürzlich in der „Frankfurter Rundschau“. Vor allem durch den demografischen Wandel steuere man bereits „in drei bis vier Jahren auf einen besorgniserregenden Engpass zu“. Soll heißen: Qualifizierte Maschinenbauer sind begehrt.
Voraussetzung: Unternehmen achten bei Bewerbern vor allem auf ein abgeschlossenes Maschinenbaustudium. Das ist in dem Bereich keineswegs Normalität – jeder Zweite bricht sein Studium in Deutschland momentan vorzeitig ab. Ersten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern bekommen Studenten häufig, indem sie ihre Diplomarbeit direkt in einem Unternehmen schreiben. Eine andere Möglichkeit ist ein duales Studium mit festem Praxisanteil. Viele Absolventen starten ihre Karriere bei Mittelständlern – zum einen wegen der familiäreren Atmosphäre, zum anderen wegen besserer Entwicklungsmöglichkeiten als in Großkonzernen.
Einstiegsgehalt: 40.000 bis 45.000 Euro
Bild: dpa
Social-Media-Manager
Facebook, Twitter, Xing: Mehr als 38 Millionen Deutsche nutzen regelmäßig soziale Netzwerke im Internet, errechnete der US-Marktforscher Comscore – Tendenz steigend. Auch Unternehmen machen vermehrt Gebrauch von den öffentlichen Plattformen. Die Seiten eignen sich besonders zur Vermarktung neuer Produkte, der Rekrutierung von Talenten oder der externen und internen Kommunikation. Deswegen werden künftig immer mehr Unternehmen auf den Rat eines professionellen Social-Media-Managers bauen. Der arbeitet entweder direkt im Unternehmen oder als freier Berater. Als Externer gibt er Tipps zur Anwendung der Social-Media-Angebote. Ist er fest angestellt, steuert er die Social-Media-Strategien: Was darf kommuniziert werden? Und was soll mit dem Einsatz der digitalen Werkzeuge erreicht werden? Außerdem publiziert er regelmäßig Nachrichten und Stellungnahmen des Unternehmens.
Voraussetzung: Bislang existiert noch kein offizieller Ausbildungsweg zum Social-Media-Manager. Unternehmen verlangen aber vor allem Kenntnisse internetbasierter Tools. Derzeit stammen viele Experten aus den Bereichen Medien- und Kommunikationswissenschaften. Doch inzwischen bieten Bildungsinstitute vermehrt Weiterbildungsangebote an: Eine der renommiertesten ist die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing in München.
Einstiegsgehalt: Etwa 40.000 Euro
Bild: dapd
Vertriebsingenieur
Clevere Ingenieure haben bei Personalchefs gute Karten – zunehmend vor allem solche, die sich nicht nur mit Technik, sondern auch in Marketing und Vertrieb auskennen. Wer diese Kombination mitbringt, hat vor allem bei global agierenden Unternehmen hervorragende Karrierechancen.
Voraussetzung: Der Klassiker ist ein reines Ingenieurstudium an einer Technischen Universität. Gefragt sind außerdem interdisziplinäres Denken, Reisebereitschaft und sehr gute Fremdsprachenkenntnisse. Die Ruhr-Universität in Bochum ist die einzige Universität in Deutschland, die im Studiengang „Sales Engineering and Product Management“ Vertriebsingenieure ausbildet. Ein Viertel des Lernstoffs besteht aus nicht-technischen Inhalten wie Psychologie oder interkulturellem Management. Zusätzlich bietet der Verein Deutscher Ingenieure eine Weiterbildung zum Vertriebsingenieur an.
Einstiegsgehalt: 45.000 bis 50.000 Euro
Bild: dpa
Mechatroniker
Egal, ob bei der Entwicklung neuester Mobiltelefone, Werkzeugmaschinen für große Produktionsstraßen oder moderner Touch-Screen-Displays für Fahrscheinautomaten – überall sind mittlerweile Mechatroniker beteiligt. Der Grund: Fast jedes neue technische Produkt entsteht heute durch das Zusammenwirken von Mechanik, Elektronik und Informatik. Dementsprechend vielseitig sind auch die Einsatzgebiete dieser Spezialisten.
Voraussetzung: Mehr als 50 verschiedene Universitäten und Fachhochschulen bieten in Deutschland Bachelor- und Masterstudiengänge in Mechatronik an. Den besten Ruf haben die Hochschulen in München, Dresden und Hamburg-Harburg. Der Berufseinstieg gelingt üblicherweise in der Industrie oder auch als Selbstständiger.
Einstiegsgehalt: 40.000 bis 45.000 Euro
Bild: dpa
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