Knigge für Geschäftsessen Hilfe, ich habe ein Dinner mit dem Chef!

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Familie muss nicht dabei sein

Wenn der Vorgesetzte sagt, dass er zu mir nach Hause kommt, um mich besser kennen zu lernen, betrifft das die gesamte Familie? Müssen auch Partner, Kind und Hund Spalier stehen oder schicke ich die besser ins Kino?
Bernhard Zirkler: Ich stehe einem Tanzverein mit rund 600 Kindern und Jugendlichen vor und da ist jeder anders: Da gibt es welche, die sind richtig lieb, freundlich und höflich. Richtige Sonnenscheinchen. Aber das ist nicht die Regel. Es gibt auch welche, die man beim Besuch des Vorgesetzten lieber geknebelt und gefesselt im Heizungskeller unterbringen möchte.

Also muss ich realistisch einschätzen, ob mein Kind ein Sonnenschein oder ein Fall für den Keller ist.
Bernhard Zirkler: Und das ist ein Riesenproblem. Denn die Eltern sind da oft nicht sehr realistisch. Sie sollten sich überlegen, ob sich Ihre Kinder zwei Stunden lang am Tisch benehmen können. Gerade bei kleinen Kindern sind das Wenige. Es gibt natürlich Teenager, die sind hervorragend erzogen und sagen: Wir essen mit den Eltern und dem Chef und wenn es dann in den Smalltalk geht, verschwinden wir und beschäftigen uns mit dem Computer.

Die zehn Knigge-Basics

Für kleine Kinder fällt das Dinner mit Chef also aus.
Bernhard Zirkler: Kleinere Kinder dürften ein Problem sein, ja. Zumindest, wenn sie nicht früh ins Bett gehen. Wenn kleinen Kindern am Tisch langweilig wird, ist das nämlich nur am Anfang süß. Das Thema Kinder ist bei solchen Treffen jedenfalls nicht zu unterschätzen.

Was setze ich meinem Chef eigentlich vor, wenn ich überhaupt nicht kochen kann?
Bernhard Zirkler: Solange ihr Chef Sie als Computerfachmann und nicht als Koch beschäftigen will, ist das kein Problem. Wenn man etwas nicht kann, kann man auch dazu stehen. Dann bestellt man halt einen Caterer oder lässt sich von einem Restaurant ein Menü liefern.

Kann ich dann nicht gleich sagen: Ich kann überhaupt nicht kochen, lassen Sie uns doch zu meinem Lieblingsitaliener gehen?
Bernhard Zirkler: Damit gehen Sie vielen Problemen aus dem Weg. Sie müssen sich keine Gedanken machen und hinterher nicht aufräumen.

Und wer zahlt den Spaß?

Sandra Götsch: Derjenige, der einlädt, ist der Gastgeber. Der Gastgeber zahlt. Und: Wenn Sie Ihren Chef einladen, reservieren Sie vorher einen Tisch, auch wenn in dem Restaurant sonst immer ein Tisch frei ist. Just an diesem Tag ist vielleicht keiner frei oder nur noch der neben der Toilette.

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