Kündigungen Wie ein stilvoller Abgang aussieht

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"Der letzte Ton muss stimmen"

4. Die letzten Worte
“Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit. Ich habe sehr viel gelernt” - diese Worte hat jeder schon mal gehört. Kein Wunder: Diese Abschiedsworte tun niemandem weh, allerdings wird sie auch niemandem in Erinnerung bleiben. Daher rät Beraterin Frank: Witzige Anekdoten aus dem Arbeitsalltag können eine Abschiedsrede auflockern. “Das ist wie bei Opernsängern, der letzte Ton muss stimmen”, sagt Sigrid Frank. Den alten Kollegen den Mund wässrig zu reden ist aber tabu: “Das neue Gehalt oder der anstehende Urlaub am Sandstrand, diese Neuigkeiten sollte man besser für sich behalten”, sagt Frank. Wer wirklich unvergesslich bleiben will, sollte sich ein Beispiel an einem Anwalt der US-Kanzlei Alston & Birdschien nehmen. Er bedruckte ein schwarz-weiß Portrait mit den Daten seines ersten und letzten Arbeitstages. Viele seiner Kollegen hielten das Foto für eine Todesanzeige.

Fünf wichtige Schritte nach der Kündigung
1. Schritt: Ruhe bewahrenKlingt banal, fällt aber vielen schwer. Jede Karriere hat ihre Höhen und Tiefen, und Brüche im Lebenslauf sind heute nicht mehr so problematisch. Als Führungskraft haben Sie immerhin nachweislich Erfolge erzielt. Jetzt müssen Sie diese sinnvoll vermarkten. Quelle: Fotolia
2. Schritt: Formalitäten klärenUnterschreiben Sie einen Aufhebungsvertrag, handeln Sie die Abfindung aus, fordern Sie ein Arbeitszeugnis. Vielleicht können Sie früher ausscheiden, wenn Sie eine neue Position gefunden haben. Bei den Formalitäten sollten Sie sich von einem Arbeitsrechtler begleiten lassen. Der klärt juristische Feinheiten und versachlicht die Diskussion. Quelle: Fotolia
3. Schritt: Trennung analysierenWelchen Anteil hatten Sie selbst an der Trennung? Hätten Sie etwas besser machen können? Wie können Sie sich künftig für solche Situationen wappnen? Die Antworten helfen Ihnen nicht nur dabei, sich vom alten Job zu lösen- sondern auch, sich auf eine neue Herausforderung einzulassen. Quelle: Fotolia
4. Schritt: Abschied kommunizierenMan sieht sich immer zweimal - daher sollten Sie sich vernünftig verabschieden. Etwa von Mitarbeitern oder wichtigen Kunden. Fordern Sie Rückmeldungen ein, fragen Sie nach Ihrer Wirkung - daraus können Sie Informationen für den nächsten Job ziehen. Quelle: Fotolia
5. Schritt: Job suchenSollten Führungskräfte jede Stelle annehmen oder auf den perfekten Job warten? Experten raten zum vorübergehenden "Downshifting". Allerdings sollte die Position Entwicklungschancen bieten. Der Schritt in die Selbstständigkeit sollte nie aus Verzweiflung geschehen, sondern um Zeit zu überbrücken - oder eben aus voller Überzeugung. Quelle: Fotolia

5. Die Abschiedsmail
Auch Email-Verteiler können einen zur Legende machen: Mit seiner letzten Mail an seine Kollegen bei Google stiftete Jason Shugars für Aufsehen. “So long, suckers! I’m out!”, lauteten seine letzten Worte vor Abgang. “Bis dann, ihr Lutscher! Ich bin weg!” Was bei Google für Lacher sorgte, würde die Vorgesetzten in manch anderer Firma verärgern. Sich über den Verteiler bei “allen” zu verabschieden - davon rät Karrierecoach Hofer ab. Stattdessen sollte man sich Mühe geben, jene Kollegen, mit denen man weiterhin in Kontakt bleiben möchte, anzusprechen. Auch ein Hinweis auf soziale Netzwerke wie Facebook oder Xing könnte man einfügen. “So lässt sich leicht Kontakt mit den Kollegen halten, an denen einem etwas liegt”, sagt Hofer.

Wer im Gedächtnis bleiben will und keine Angst hat sich zum Affen zu machen, könnte seinen Abgang auch gesanglich verkünden. Wie Phil Sipka, der die Kündigung seines Jobs als Barista in einer US-Kaffeehauskette im Chor vortrug. Das Video lief in der Show des US-Showmasters Steve Harvey. Ob Ernst oder gestellt, darüber streiten die Kommentatoren auf Youtube allerdings.

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