Länder-Ranking Wo die zufriedensten Mitarbeiter leben

Zusammenarbeit und flexibles Arbeiten machen zufrieden, wie eine aktuelle Studie belegt. Mehr als 4000 Büromenschen aus sechs Ländern gaben Auskunft, wie sie arbeiten und wie zufrieden sie sind.

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Beim alljährlichen Glücksatlas des Freiburger Ökonoms Bernd Raffelhüschen und Reinhard Schlinkert vom Meinungsforschungsinstitut infratest dimap haben immer die Dänen die Nase vorn: Sie sind am zufriedensten mit ihrem Einkommen, glücklich mit der Familie und dem Job, happy über die stabile politische Lage in ihrem Land und sie haben wenig Angst um ihre Zukunft und sorgen sich nicht um schreckliche Krankheiten. Ein rundum glückliches Völkchen also.

Weil neben Politik, Sicherheit und Familie auch die Faktoren Job und Einkommen eine wichtige Rolle spielen, sind Raffelhüschen und Schlinkert nicht die einzigen, die sich mit der Zufriedenheit der Europäer beschäftigen. Nahezu jedes Dienstleistungsunternehmen will wissen: Was macht Arbeitnehmer - die am Schreibtisch, seltener die am Fließband, auf Dächern und in Werkstädten - eigentlich zufrieden? Und auch die Arbeitnehmer wollen natürlich wissen, wie sie ihre Mannschaft bei Laune halten. Wer zufrieden ist, leistet mehr und haut nicht zur Konkurrenz ab.

Jetzt hat auch der Filesharing-Anbieter Dropbox in Europa nachgefragt, beziehungsweise nachfragen lassen: Wie arbeiten Sie und wie zufrieden sind Sie im Allgemeinen? Die britischen Marktforscher von Ipsos Mori haben 4073 Wissensarbeitern in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, den USA, Großbritannien und Australien befragt, wie zufrieden sie sind und für wie kreativ sie sich halten. Dabei gibt es in beiden Fällen eine Korrelation zwischen Flexibilität und Zufriedenheit beziehungsweise Flexibilität und Kreativität.

Unter den befragten Deutschen gaben insgesamt 74 Prozent an, mit ihrem Job zufrieden zu sein. Bei denjenigen, die weder flexibel, also auch mal vom Home Office aus, arbeiten dürfen, noch sich ihre Arbeitszeit einteilen können, noch Zugriff auf Tools wie Filesharing-Angebote und Clouddienste haben, waren es nur 64 Prozent. Diejenigen, die sowohl über flexible Arbeitsmöglichkeiten als auch Tools für die Zusammenarbeit mit Kollegen an anderen Standorten verfügen, waren bis zu 82 Prozent happy.

Ein ganz ähnliches Bild bietet sich auch bei der Frage nach der eigenen Kreativität. Hier führt Deutschland das Länder-Ranking sogar an: 55 Prozent der Deutschen halten sich bei der Arbeit für kreativ, in dem Sinne, dass sie überlegen, wie sie ihre Arbeit besser machen können. Die USA folgen mit 53 Prozent auf Platz zwei, dann kommen die Niederlande und Australien mit je 49 Prozent auf dem dritte Platz. Wie auch bei der Zufriedenheit belegen Großbritannien und Frankreich Platz vier und fünf.

Auch hier lässt sich ablesen: Wer nicht flexibel arbeiten darf und nicht barrierefrei mit anderen zusammenarbeiten kann, ist deutlich unkreativer, als jemand, der beides hat beziehungsweise kann. "Derartig flexible Unternehmen sind nicht nur erfolgreicher, sie sind auch attraktiver für Fachkräfte", heißt es dazu bei Dropbox.

Das Ergebnis kommt dem Unternehmen natürlich zupass, aber es schadet sicher nicht, dem eine Chance zu geben. Vielleicht werden ja auch die eigenen Angestellten zufriedener und kreativer, wenn man ihr Korsett ein wenig lockert.

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