Meeting-Wahnsinn Ritter der Schwafel-Runde

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Walking-Meetings und Sieben-Minuten-Infusion

Außerdem haben die Hamburger Werber die „Sieben-Minuten-Infusion“ eingeführt: Einmal pro Woche werden den Mitarbeitern kurz und knapp wichtige Informationen rund ums Geschäft verkündet. Keine Fragen, keine Kommentare, nur Zuhören und anschließend zurück an den Arbeitsplatz.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg dagegen verfolgt eine etwas andere Strategie: Ihn kann man des Öfteren auf dem weitläufigen Dachgarten der neuen Firmenzentrale zwischen Bäumen und Blumen im kalifornischen Menlo Park entdecken. Denn die Grünanlage dient nicht nur der Erholung, sondern sie ist auch für die in den USA immer beliebteren „Walking Meetings“ da. Von Mark Zuckerberg und Twitter-Chef Jack Dorsey ist bekannt, dass sie manche Besprechungen lieber beim Spaziergang als am Konferenztisch durchführen, weil sie glauben, dass der Mix aus körperlicher Bewegung und Gespräch die Kreativität fördert.

6 goldene Tipps für bessere Meetings

Während Zuckerberg für seine Walking Meetings nicht mal das Firmengelände verlassen muss, geht Linked-In-Mitbegründer Konstantin Guericke, der sich inzwischen in Kalifornien als Mentor für junge Gründer betätigt, regelmäßig auf Wanderschaft. Auf seinen 90-minütigen Ausflügen mit meist drei Begleitern durch die hügelige Landschaft in der Nähe von Palo Alto nimmt er immer den gleichen Weg und verbindet so das Angenehme mit dem Nützlichen: „Ich bewege mich lieber in der Natur als in einem Fitnessstudio.“

Strategiefragen oder Geschäftsideen ließen sich gut im Gehen diskutiere. Es klappe sogar besser, sich mit simplen Gedächtnistricks im Anschluss zu erinnern, verrät Guericke: „Ich verfolge später gedanklich die Route noch einmal und rufe Gesprächsinhalte oder Informationen ab, die ich mit Wegmarken oder meinen Erlebnissen dort verknüpft habe.“

Zehn Sätze, die nichts aussagen
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Egal, ob er mit Nachwuchschefs oder Investoren unterwegs ist, Guericke schätzt besonders, dass sich bei einer gemeinsamen Wanderung eine engere Beziehung aufbaue als am Konferenztisch. „Über Sorgen und Träume lässt sich einfacher sprechen, da die Natur auch etwas Meditatives hat.“ Emotionen - für weitreichende Entscheidungen im Geschäftsleben durchaus ein wichtiger Aspekt - kommen im Sitzungssaal häufig zu kurz. Besonders dann, wenn eine nicht enden wollende Folienflut das Publikum narkotisiert.

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