Mehr Geld, bessere Aufstiegschancen Welche Vorteile ein Jobwechsel mit sich bringt

Jobwechsler erhoffen sich vom neuen Arbeitsplatz positive Veränderungen. Was ein Neuanfang wirklich bringt, zeigt eine aktuelle Studie.

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Wie eine neue Studie zeigt, sind besonders der Wunsch nach vielfältigeren Aufgaben sowie nach einem höheren Gehalt die häufigsten Gründe für den Jobwechsel Quelle: Fotolia

Ein neuer Arbeitgeber scheint für viele der Ausweg aus einem Job, der ihnen nicht mehr zusagt. Und wirklich: Nur 15 Prozent der etwa 1.000 Befragten sehen durch ihren neuen Arbeitsplatz keinerlei Vorteile. Die restlichen 85 Prozent sind mit ihrer Entscheidung zufrieden, denn sie erleben am neuen Einsatzort vielfältige Verbesserungen. Welche das sind, zeigt eine Umfrage des Personaldienstleisters Experis unter 1.049 Arbeitnehmern.

Von einem höheren Gehalt profitieren über die Hälfte (56 Prozent) der Befragten. Wobei Männer häufiger (61 Prozent) eine finanzielle Verbesserung herausschlagen konnten. Im Gegensatz dazu war nur bei 50 Prozent der Frauen eine Gehaltssteigerung drin. Das passt auch zu den Kriterien, nach denen sich Männer und Frauen für einen Arbeitgeber entscheiden. TNS Infratest hat kürzlich gemeinsam mit der Personalberatung Cribb herausgefunden, dass Männer in einem guten Gehalt das wichtigstes Argument sehen, für Frauen ist meistens die Work-Life-Balance ausschlaggebend. Doch nicht nur nach Geschlecht, sondern auch nach Arbeitsort stellen sich die finanziellen Verbesserungen sehr unterschiedlich dar. Während in Rheinland-Pfalz 82 Prozent nach dem Jobwechsel ein Gehaltsplus verzeichnen, sind es in den Stadtstaaten Berlin und Bremen gerademal ein Drittel. Experis-Geschäftsführer Attilio Berni sieht den Fachkräftemangel als Auslöser für die regionalen Unterschiede. In betroffenen Gebieten „locken die Arbeitgeber neue Mitarbeiter mit überdurchschnittlichen Gehältern“, sagt er.

10 Tipps für den Jobwechsel
1. Klarheit schaffenBevor Sie überstürzt kündigen, wagen Sie eine ehrliche Bestandsaufnahme: Wollen Sie wirklich den Job wechseln? Oder flüchten Sie vor temporären Problemen? Haben Sie diese Fragen für sich klar beantwortet, bewahrt Sie das vor einer Kurzschlussreaktion, die Sie im Nachhinein womöglich bereuen. Quelle: Fotolia
2. Rat holenFragen Sie enge Freunde, Kollegen oder professionelle Coaches um Rat. Stellen Sie eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf: Was geben Sie auf, was riskieren Sie - und was können Sie gewinnen? Außerdem sollten Sie Ihre finanziellen Reserven prüfen: Können Sie sich Einbußen leisten, kommt ein eventueller Umzug infrage? Quelle: dpa
3. Zukunft planenNicht jeder macht sich mit einer erfolgreichen Geschäftsidee selbstständig. Falls Sie sich in einer anderen Branche um einen festen Job bewerben, bereiten Sie sich schon mal auf kritische Fragen vor: In künftigen Vorstellungsgesprächen müssen Sie Ihre Entscheidung begründen. Sprechen Sie nicht von etwaiger Überforderung im aktuellen Job. Sondern machen Sie klar, dass der angestrebte Posten Ihren Talenten und Zielen entspricht. Quelle: Fotolia
4. Kündigen Sie korrektDie Kündigung muss schriftlich erfolgen, außerdem sollten Sie sie persönlich abgeben. In der Regel müssen Sie die Kündigung begründen, auch wenn das formal nicht erforderlich ist. Widerstehen Sie aber der Verlockung, in dem Schreiben abzurechnen: Es ist der neue Job, der Sie lockt – und nicht der alte, der Sie schockt. Quelle: Fotolia
5. Analysieren Sie die TrennungWelchen Anteil hatten Sie selbst an der Trennung? Hätten Sie etwas besser machen können? Wie können Sie sich künftig für solche Situationen wappnen? Die Antworten helfen Ihnen nicht nur dabei, sich vom alten Job zu lösen – sondern auch, sich auf eine neue Herausforderung einzulassen. Quelle: Fotolia
6. Bleiben Sie engagiertSeien Sie weiterhin pünktlich und zuverlässig, auch wenn es Ihnen schwer fällt. Bringen Sie Projekte zu Ende, verhandeln Sie wichtige Vorhaben selbst. Und bieten Sie an, einen eventuellen Nachfolger einzuarbeiten. Quelle: Fotolia
7. Schaffen Sie OrdnungUnd zwar wortwörtlich. Räumen Sie Ihr Büro auf, bevor Sie kündigen. Bringen Sie persönliche Dinge nach Hause – aber auch nur solche, die Ihnen wirklich gehören, löschen Sie private Dateien vom Computer. Nach der Kündigung haben Sie dazu vielleicht keine Gelegenheit mehr. Quelle: gms

Arbeitsklima und abwechslungsreiche Aufgaben

Weiterhin kommt die aktuelle Studie von Experis zu dem Schluss, dass neben der Vergütung vor allem die neuen Aufgaben von Jobwechslern als positiv bewertet werden. 46 Prozent halten ihre Tätigkeit nun für vielfältiger. Das gilt vor allem für Abiturienten. Sie können deutlich häufiger interessantere Aufgaben übernehmen als Arbeitnehmer mit Real- beziehungsweise Hauptschulabschluss.

Auch das Arbeitsklima im neuen Unternehmen wird von einem Drittel der Befragten als angenehmer empfunden. Das hat laut Berni nicht zwangsläufig etwas mit netteren Vorgesetzten oder Kollegen zu tun. „Vielmehr kommen die Mitarbeiter positiv eingestellt in den neuen Job, was sich auf ihr Umfeld auswirkt“, sagt Berni.

Diese hohe Motivation wirke sich ebenfalls auf die Wahrnehmung der Aufstiegschancen aus. Immerhin ein Viertel der Studienteilnehmer schätzen sie höher ein als in ihrem vorherigen Job.

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