"Die eigentlich kritische Rolle spielen dabei die Mitarbeiter, die den Part des Jago spielen", sagen Stein und Pin. "Sie kennen ihren Chef gut und haben dadurch großen Einfluss."
Wie lässt es sich nun verhindern, dass das Othello-Syndrom ähnlich Ausmaße annimmt wie in Shakespeares Tragödie? Pin und Stein wissen um die Schwierigkeiten: "Das Othello-Syndrom ist schwer zu erkennen und ebenso schwer ist es zu bekämpfen, da jede falsche Handlung die eifersüchtige Person noch aggressiver machen kann."
Daher haben sie passende Tipps formuliert, wie Mitarbeiter auf einen Othello in ihrem Unternehmen reagieren sollten.
Tipp 1: Alarmbereit und aufmerksam sein, um das Othello-Syndrom rechtzeitig zu entdecken und einzugreifen. So können interpersonelle Konflikte und allgemeines Misstrauen verhindert werden.
Tipp 2: Offen auf Othello zugehen und das Problem ansprechen. Sobald erste Anzeichen des Syndroms auftreten, sollten Mitarbeiter das Misstrauen ihres Chefs abschwächen, indem sie seine Kompetenzen und Erfolge hervorheben. Durch eine Selbst-Analyse des eigenen Verhaltens können außerdem mögliche Verhaltensweisen entdeckt werden, die das Misstrauen des Vorgesetzten ausgelöst haben können. Ist dies der Fall, sollten Mitarbeiter die entsprechenden Verhaltensweisen in Zukunft vermeiden.
Tipp 3: Sich in Bescheidenheit und Großmut zu üben, kann verhindern, dass ein Othello-Syndrom überhaupt entsteht. Der Grund? Bescheidene Mitarbeiter sind immun für Eifersucht und Neid und stattdessen Stolz auf ihre eigenen Erfolge. Und wer großmütig ist, bekommt eher Respekt und Vertrauen von den Kollegen.