Personalberater-Ranking Das sind Deutschlands beste Headhunter

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Cultural Profiling ist wichtiger geworden

Sind geeignete Bewerber ausgemacht, pickt sich der Auftraggeber die vielversprechendsten heraus. Die finden sich zunächst zu einem persönlichen Gespräch in den Büros von Spencer Stuart ein, weil erfahrene Berater die Persönlichkeit des Bewerbers besser lesen können, sagt von Rosty. Anhand einer detaillierten Auswertung entscheidet dann der Kunde, wen er persönlich treffen – und einstellen möchte. Und was springt am Ende für die Berater dabei raus? Branchenüblich zahlen Unternehmen ein Drittel des ersten Jahresgehalts des vermittelten Managers.

Michael Oberwegner, Deutschlandchef von Heidrick & Struggles, geht einen anderen Weg.

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Er schickt seine Berater einen Tag lang ins Unternehmen seines Auftraggebers – für das sogenannte Cultural Profiling: Der Headhunter spricht nicht nur mit dem künftigen direkten Vorgesetzten, sondern auch mit Mitarbeitern verschiedener Hierarchieebenen: „Danach ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der Neue von der Organisation auch angenommen wird“, sagt Oberwegner.

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Neben den renommierten Headhuntern haben sich, wie gesagt, einige interessante Neulinge auf dem Markt etabliert. Zum Beispiel Constanze Buchheim, Gründerin und Chefin von i-potentials, spezialisiert auf die Suche von hochrangigen Digitalexperten. Buchheim war Personalmanagerin beim Start-up Spreadshirt, einer Onlineplattform für die Herstellung und den Verkauf von T-Shirts. Die Zahl der Mitarbeiter dort wuchs innerhalb von zwei Jahren von 90 auf 300 – und immer wieder musste Buchheim feststellen, dass die etablierten Headhunter auf die Anforderungen der Digitalwirtschaft noch nicht eingestellt waren. Also beschloss sie, es selbst zu versuchen.

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Die ersten Aufträge erhielt sie über ihr Netzwerk in der Start-up-Szene, außerdem schrieb sie Fachartikel und ein Buch, hielt Reden auf Konferenzen und sammelte mehr als 6000 Follower auf der Karriereplattform LinkedIn. Der Durchbruch sei ihr mit ihrer Arbeit für den Essenszusteller Delivery Hero gelungen. Inzwischen gehören der Onlinebrillenversand Mister Spex und die Parfümplattform Flaconi zu ihren Kunden.

Außerdem profitiert Buchheim von einer hausgemachten Schwäche ihrer Kunden, wie sie sagt: „Viele Unternehmen haben verlernt, wie Recruiting funktioniert.“ Jahrzehntelang seien Bewerber von sich aus auf die Arbeitgeber zugegangen, um einen lukrativen Job zu ergattern. Heute habe sich das Machtverhältnis umgekehrt.

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Buchheim hat ein Geschäftsmodell daraus entwickelt – und bringt Unternehmen das Rekrutieren bei. Benötigt eine Firma Einsteiger, entwickelt Buchheim mit deren Personalern spezielle Programme. Wie zuletzt bei einem deutschen Sportartikelhersteller. Buchheim analysierte mit ihrem Team zunächst die bisherigen Prozesse zur Mitarbeitergewinnung und gab konkrete Tipps. Die Mitarbeiter benötigten Zusatzausbildungen, lernten Talentakquise – und die Vorzüge der Digitalberatung kennen. Dass ein eher kleiner Laden wie i-potentials für ein globales Unternehmen arbeitete, „war ein wichtiges Signal an den Markt“, sagt Buchheim. Den Schritt in die Selbstständigkeit hat sie nie bereut.

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