Man könne mit ihr besser reden, sie sei pragmatischer als männliche Vorgänger, lobt der Betriebsrat. Einerseits. Doch weil sie unnachgiebig ihr Kernthema Internationalisierung der Personalarbeit vorantreibt, hat sie sich in der Belegschaft und ihrem Team nicht nur Freunde gemacht. Zumal sie konzernintern bestens beleumundete Talente aus dem BMW-Nachwuchspool im Kampf um den Vorstandsposten ausgestochen hat. Das provoziert Gegenwind: Während sich Caiña-Andree als "konsequent, umgänglich, mitunter ungeduldig" beschreibt, nehmen sie Gesprächspartner schon mal als "extrem unsympathisch" wahr. "Bei der Bahn hätte sie keine Chance auf einen Vorstandsposten gehabt", sagt ein gut informierter Headhunter. "Ihre Berufung ist eine Lachnummer."
Große Vorwürfe
Zumindest deutliches Kopfschütteln erntet, wer sich mit Unternehmenskennern über Elke Strathmann unterhält. War doch die 55-Jährige schon in der Karrieresackgasse gelandet, als sie das Angebot bekam, bei Conti Personalvorstand zu werden. "Ihr Vertrag als Personalvorstand bei Nestlé Deutschland wäre nicht verlängert worden", sagt ein mit den Vorgängen vertrauter Personaler. Nicht wegen fehlender fachlicher Kompetenz – die bringt sie mit. Doch wird der Mathematikerin nachgesagt, sie habe ein Problem im Umgang mit ihr formal untergeordneten Personen – einen massiveren Vorwurf kann man einer obersten Personalerin kaum machen. "Sie passt einfach nicht zu ihrem neuen Unternehmen."
Diesen Vorwurf musste sich jüngst auch Andrea Jung gefallen lassen, als sie in den Aufsichtsrat von Daimler berufen wurde. Aktionärsvertreter warfen der 54-jährigen Ex-Chefin des US-Kosmetikkonzerns Avon fehlende Kenntnis der Automobilbranche vor. Und kalauerten, mit der Berufung Jungs handle es sich um eine "kosmetische Erfüllung der Frauenquote".
"Eine schillernde Person wie Frau Jung wird bei bestimmten Männern immer Kritik auslösen", sagt Berater Jochmann. "Nur mit verbindlichen Kriterien für das Profil von Aufsichtsräten wird diese Kritik verstummen." n